Die Initiative von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, die Versorgung der bayerischen Bauern mit gentechnikfreiem Soja langfristig abzusichern, stößt in Brasilien auf großes Interesse. Bei einem Treffen in São Paulo (6.März) unterzeichneten Brunner und César Borges de Sousa, Präsident des brasilianischen Verbands für GVO-freien Anbau von Ackerfrüchten – ABRANGE – eine gemeinsame Erklärung, die die Ausfuhr von GVO-freien Sojafuttermitteln in den Freistaat voran bringen soll.
Erörtert wurde auch die Bedeutung einer bilateralen Zusammenarbeit zum Nutzen der Menschen in Brasilien und dem Freistaat Bayern. Zur Verwirklichung ihrer Ziele kamen beide Parteien überein, im Rahmen ihrer Möglichkeiten gemeinsam folgende Vorhaben durchzuführen:
- Etablierung einer nachhaltigen Zusammenarbeit bei Anbau und Verwertung von GVO-freiem Soja
- Ausweitung des Exports von GVO-freiem Soja von Brasilien nach Bayern.
Zur Umsetzung dieses Vorhabens wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, in der insbesondere Vertreter von ABRANGE, des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Land-wirtschaft und Forsten, der BayWa und des privaten Landhandels mitwirken sollen.
Zudem ist eine dauerhafte Zusammenarbeit beim Anbau und der Verwertung von gentechnikfreiem Soja geplant. Für rasche Fortschritte soll eine Arbeitsgruppe sorgen, in der neben Vertretern von ABRANGE und Ministerium auch der bayerische Landhandel beteiligt ist. Ziel ist laut Brunner, funktionsfähige Lieferketten und ein zuverlässiges Zertifizierungssystem aufzubauen sowie Lieferkontingente und Preise auszuhandeln. De Sousa sicherte zu, die Lieferung auch größerer Mengen gentechnikfreier Ware dauerhaft garantieren zu können. Die in seinem Verband zusammengeschlossenen Unternehmen produzieren derzeit jährlich rund sieben Millionen Tonnen GVO-freie Sojafuttermittel. Hauptabnehmer sind neben einigen europäischen Staaten Japan und Südkorea.
Nach Bayern werden derzeit jährlich rund 800.000 Tonnen Soja als Eiweißfutter für Rinder, Schweine und Hühner importiert – vor allem aus Argentinien, Brasilien und USA. Der größte Teil des dort erzeugten Sojas ist aber gentechnisch verändert – mit steigender Tendenz. Der Minister will mit seiner Initiative die Wahlfreiheit für die bayerischen Bauern erhalten. „Mir ist wichtig, dass die Preise für gentechnikfreie Futtermittel nicht in die Höhe schießen“, so Brunner.
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