US-Richter haben dem kubanischen Spion René González eine Reise auf die kommunistisch regierte Karibikinsel Kuba genehmigt. Seit Oktober ist der 55-jährige auf freiem Fuß, nachdem er 13 Jahre in den USA im Gefängnis gesessen hatte. Der US-Amerikaner mit doppelter Staatsbürgerschaft ist einer der als Miami Five (Die kubanischen Fünf) bezeichneten Gruppe von Kubanern, die als Anführer eines Spionagenetzwerks in Miami (USA) 1998 verhaftet und 2001 rechtskräftig zu hohen Strafen verurteilt wurden.
Obwohl González sich auf relativ freiem Fuß bewegen darf, konnte er bisher nicht nach Kuba zurückkehren. Angesichts der Schwere seiner Verbrechen wurde ein entsprechender Antrag seines Anwaltes abgewiesen. Gemäß den im Laufe des Verfahrens bekannt gewordenen Informationen galt das Hauptinteresse des Netzwerks dem in Miami ansässigen und für Lateinamerika zuständigen Südlichen Regionalkommando der Streitkräfte der USA, was von offiziellen kubanischen und linken Quellen naturgemäß teilweise bestritten oder (häufiger) nicht erwähnt wird, obwohl dieselben Quellen in anderen Zusammenhängen regelmäßig die militärische Bedrohung Kubas durch die USA betonen.
Die Reisegenehmigung wurde aus humanitären Gründen erteilt. Der Bruder von González soll an Krebs leiden und nicht mehr lange zu leben haben. Joan Lenard, Richterin für den Bezirk Süd-Florida, hat die Ausreise für einen Zeitraum von zwei Wochen genehmigt. Die richterliche Anordnung sieht allerdings eine Reihe von Auflagen vor, welche González vor seiner Abreise erfüllen muss (Reiseverlauf, telef. Kontaktnummer in Havanna).
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