Internationaler Tag gegen Rassismus: Amazonas-Volk von “Genozid” bedroht

awa

Datum: 21. März 2012
Uhrzeit: 07:51 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Vor Auslöschung der Awá-Indianer gewarnt

1966 beschloss die UNO, den 21. März zum „Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung“ zu ernennen. Man wählte diesen Tag, da am 21. März 1960 friedliche Demonstranten von der südafrikanischen Polizei getötet wurde. 1979 wurde dieser Gedenktag durch die Einladung der Vereinten Nationen an ihre Mitgliedstaaten ergänzt, eine alljährliche Aktionswoche der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus zu organisieren.

Am internationalen Tag gegen Rassismus rufen Experten dazu auf, eine “reale Situation des Genozids” in Brasiliens Amazonasgebiet zu stoppen. Die Experten warnen vor der Auslöschung der Awá-Indianer in Brasilien, sollten ihre Landrechte nicht geschützt werden. Ihr Land wird von Viehzüchtern und illegalen Holzfällern zerstört.Die Awá sind ein kleines Volk von etwa 355 Menschen, die gewalttätige Massaker überlebt haben. Sie leben im östlichen Amazonasgebiet und sind eines der letzten nomadischen Jäger und Sammler-Völker der Welt. Einige Awá leben immer noch unkontaktiert.

Laut der internationalen Nichtregierungsorganisation Survival International sind die Awá auf ihren Wald angewiesen. Der Wald verschwindet jedoch rapide unter intensiver Abholzung, die das Land zerstört. Bruno Fragoso von der brasilianischen Behörde für indigene Angelegenheiten (FUNAI) sagt, dass “die Awá unter zunehmender Invasion leiden. Wenn nicht umgehend Notmaßnahmen ergriffen werden, sehen sie dem Aussterben entgegen”.

Ein brasilianischer Richter führte eine Untersuchung des Awá-Gebietes durch, und kommt zu dem Schluss: “Wir haben es mit echtem Genozid zu tun.” Ebenso stellt eine Studie der Anthropologin und Awá-Expertin Dr. Eliane Cantarino O’Dwyer fest, dass “die Awá einer wahren Situation des Genozides gegenüberstehen”. Der Wald der Awá ist eines der Indigenengebiete, die am schnellsten abgeholzt werden. Satellitenaufnahmen zeigen, dass in einem der vier Awá-Gebiete mehr als 30 Prozent des Regenwaldes schon zerstört wurde. Experten sind insbesondere um die Auswirkungen dieses Eindringens auf die unkontaktierten Awá besorgt, die für Krankheiten besonders anfällig sind.

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