Brasilien: Regierung verteilt 20 Millionen „Kondome für die Frau“

Die brasilianische Regierung wird 20 Millionen Femidome kostenlos verteilen. Die aus dünnem, reißfestem Kunststoff (Polyethylen oder Polyurethan) bestehenden Verhütungsmittel sollen die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten (HIV, Gonorrhoe und Syphilis) verhindern, profitieren werden in erster Linie Prostituierte, Opfer von häuslicher Gewalt, Drogenabhängige und Frauen mit HIV/AIDS.

Die seit dem Jahr 1990 angebotenen Verhütungsmittel kosten der Regierung rund 20 Millionen US-Dollar. Bereits im vergangenen Jahr verteilte das Ministerium für Gesundheit 493 Millionen Kondome für Männer und 16 Millionen für Frauen. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2008 besaßen 90% der sexuell aktiven Frauen keine Informationen über die Existenz eines weiblichen Kondoms.

Nach den neuesten Statistiken von UNAIDS (Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS) sank die Sterblichkeitsrate aufgrund von HIV in Brasilien zwischen 1998 und 2000 von 7,6 auf 6,3 Personen pro 100.000 Patienten. Im größten Land Südamerikas sind mindestens 630.000 Träger/innen des Virus erfasst, die Dunkelziffer dürfte allerdings höher sein.