Nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ist am Osterwochenende in ganz Kuba die Polizei gewaltsam gegen Bürgerrechtler vorgegangen. Demnach wurden am Ostersamstag allein in Pedro Betancourt (Provinz Matanzas) 28 Menschenrechtler und Andersdenkende unter Gewaltanwendung vorübergehend verhaftet. In Havanna, Santiago de Cuba und Holguín soll die Polizei Dutzende Mitglieder der Bürgerrechtsorganisation „Damen in Weiß“ festgenmommen haben, um sie vom Besuch des Gottesdiensten abzuhalten.
Angel Moya Acosta, ein bekannter Aktivist der kubanischen Demokratiebewegung, wollte gemeinsam mit zahlreichen anderen Bürgerrechtsaktivisten am Ostersamstag das Grab seiner Mutter besuchen. Laut IGFM war dies für die kubanischen Sicherheitskräfte Anlass genug, die Häuser der Dissidenten zu umstellen und sie festzunehmen. Angel Moya Acosta wurde bei seiner Verhaftung ohne jegliche Erklärung geknebelt, in Handschellen gelegt und misshandelt. Sein Verbleib ist bisher ungewiss. Er gehört zur Gruppe jener 75 politischen Gefangenen, die im Zuge der Verhaftungswelle gegen Regimegegner während des so genannten „Schwarzen Frühlings“ 2003 zu Haftstrafen von bis zu 28 Jahren verurteilt wurden.
Die IGFM kritisierte das gewaltsame Vorgehen des Castro-Regimes gegen Andersdenkende und erinnerte in diesem Kontext an Andres Carrion Alvarez, jenen 40-jährigen Kubaner, der während der Papstmesse in Santiago de Cuba “Freiheit” und “Nieder mit dem Kommunismus” gerufen hatte. Er wird seit seiner gewaltsamen Verhaftung am 28. März auf der Polizeistation von Santiago de Cubas Stadteil Versalles festgehalten. Mindestens 13 Menschenrechtsverteidiger und Bürgerrechtler befinden sich noch in Haft, darunter die ehemaligen politischen Gefangenen Angel Moya Acosta und José Daniel Ferrer.
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