Venezuela: Wachsende Unsicherheit über die Gesundheit des Hugo Chávez

chav

Datum: 15. April 2012
Uhrzeit: 03:23 Uhr
Leserecho: 11 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Kontrolle über die Situation verloren

In Venezuela mehren sich die Zweifel, dass der an Krebs erkrankte Präsident Hugo Chávez für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen wird. Der oft als medienverliebte Selbstdarsteller bezeichnete 57-jährige hatte seine geplante Teilnahme am Amerika-Gipfel in Kolumbien überraschend abgesagt und war zu einer weiteren Chemotherapie nach Havanna geflogen.

Der Kampf gegen den Krebs zwang den bolivarischen Führer damit erneut, die nationale und internationalen Bühne zu verlassen. Das Wiederauftreten des malignen Tumors im Februar brachte eine neue Flut von Gerüchten und ist häufiger Gegenstand von Diskussion auf den Straßen in Caracas. Für José Vicente Carrasquero, Professor für Politikwissenschaften an der Universidad Simón Bolívar, besteht kein Zweifel darüber, dass Venezuela einen „Problem-Präsidenten“ hat. „Es ist ganz klar und nicht zu leugnen, dass dieses Land vor großen Problemen steht. Chávez versucht verzweifelt sein internationales Image zu polieren und kann die Möglichkeit nicht akzeptieren, nicht mehr an der Spitze dieser Regierung zu stehen“, so Carrasquero.

Seine angeschlagene Gesundheit und sein körperlicher Zustand erlauben es dem bolivarischen Führer nicht, einen heißen Wahlkampf zu führen. Dies spiegelt sich in den Umfragen der staatlich nicht kontrollierten Meinungsumfragen klar wieder. „Chávez ist nicht in der Lage, verantwortungsvoll an der Macht zu bleiben. Er hat die Kontrolle über die Situation in Venezuela verloren und kann anstehende und wichtige Probleme nicht lösen“, zeigt sich Carrasquero überzeugt.

Am Freitag (13.) hatte der Linksnationalist seinen Landsleuten in bewährter Manier mitgeteilt, für eine erneute Strahlenbehandlung nach Kuba zu fliegen. Obwohl er nach eigenen Worten mindestens zwei Wochen in Havanna bleiben wird, wurden nur bestimmte administrative Aufgaben an seine engsten Mitarbeiter übertragen. „Die Krebserkrankung und der körperliche Verfall des Präsidenten sind offensichtlich. Es ist bezeichnend für diese Regierung, dass das wahre Ausmaß der Erkrankung nicht offengelegt wird. In anderen Ländern der Welt wird das Volk über den Gesundheitszustand seines Präsidenten oder Staatschefs auf dem Laufenden gehalten“, erklärte der Oppositionsabgeordnete Edgar Zambrano.

„Das Chávez nicht am Gipfel in Kolumbien teilnimmt, nährt die Spekulationen, dass er schwer krank ist. Seit mehr als einem Dutzend Jahren lag der Fokus seiner Aufmerksamkeit auf die Teilnahme an hemisphärischen Treffen. Seine Krebserkrankung, zusammen mit den politischen Problemen des Landes, schränken seine regionale und globale Rolle entscheidend ein“, analysierte Michael Shifter, Präsident und Lateinamerika-Experte vom Washingtoner Forschungsinstitut Inter-American Dialogue.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Steffen

    Was für ein Unsinn. Es ist doch völlig irrelevat, ob Chavez lebt oder stirbt. Er ist nur ein Mensch. Jedoch wird seine Idee einer besseren Welt weiterleben. Und die Regierungsgeschäfte können andere fortführen – dazu ist kein Chavez nötig.
    Er muss nur bis zur Wahl im Oktober durchhalten und danach übernimmt eben der Vizepräsident Jaua die Restpräsidentschaft und wird ewig wiedergewählt werden – auch ohne Chavez.
    Vor Kurzem las ich den Bericht eines angesehenen Onkologen, der sagte, dass man mit Krebs und selbst Metastasen – was in den 90er Jahren ein Todesurteil innerhalb von 6 bis 12 Monaten bedeutete – heute sehr viele Jahre leben kann.

    Steigende Wirtschaft, 52.000 Wohnungen wurden in diesem Jahr bereits gebaut, steigende landwirtschaftliche Produktivität durch Kredite und Unterstützung für Kleinbauern (2011 stieg der Ertrag bei 41 von 47 der wichtigsten Agrarprodukte) und der ungewöhnlich hohe Öl-Preis werden eine Wiederwahl garantieren. Dazu kommt noch der „Mitleidsfaktor“ für Chavez‘ Erkrankung…

    Warum schreibe ich so kühl und nur auf Logik fixiert? Weil ihr mich langsam ankotzt und ich euch jegliche Hoffnung auf dicke Gewinne, Ausbeutung des Volkes und eure eventuell enteigneten Latifundien nehmen will!

    • 1.1
      Martin Bauer

      Da schreibt ein wahrer Kenner der venezolanischen Realität! Vermutlich liegen Hammer und Sichel neben dem Computer.

      • 1.1.1
        Oliver

        Davon geh ich auch mal ganz stark aus…! Hat wahrscheinlich noch nie in seinem Leben Venezolanischen Boden berührt..?!

  2. 2
    PATRIOT

    Steffen, Sie residieren in Venezuela???? Mir kommt es schon so vor, das hier jemand schreibt, der die aktuelle Lage nicht so ganz aus eigener Erfahrung kennt…, da sträuben sich mir die Nackenhaare bei so viel Blech…

    • 2.1
      Linus Bracher

      Das ist genau so, wie diese linken Schmuddelblättchen. Infos aus der staatlich manipulierten Presse entnehmen und dann in unverantwortungsvoller Weise vom heimischen Wohnzimmer aus veröffentlichen.

      Wer mir die 52.000 gebauten Wohnungen in Venezuela zeigt–ich fahre mit demjenigen gerne zu den angeblichen Wohnungen– bekommt von mir 100.000 US-Dollar.

    • 2.2
      Anonymous

      Ach lasst ihn doch schwafeln. Soll er doch herkommen, oder gleich nach Nord Korea dort das humanistische Paradies auf Erden ja schon fast wirklichkeit. Wird er aber nicht machen, vom deutschen sofa aus, mit vollen Supermarktregalen und sicheren Straßen schreibt sich so ein Blödsinn nämlich viel leichter. Das ist wie mit den west Kommunisten von damals, immer die DDR loben, aber doch im Westen bleiben. Ist dann ja doch gemütlicher…

  3. 3
    Martin Bauer

    Zum 180. Todestag von Wilhelm Busch hier einer seiner Verse, in leicht abgewandelter Form:

    „Hugo hat hienieden nun
    Eigentlich nichts mehr zu tun.
    Er hat seinen Zweck erfüllt.
    Runzlich wird sein Lebensbild.

    Rosen, Tanten, Basen, Nelken
    Sind genötigt zu verwelken;
    Ach – und endlich auch durch dich
    Macht man einen dicken Strich“

  4. 4
    Annaconda

    ach ja,so voll an der Realität vorbeigeschossen. Aber es ist eben einfacher schwarz-weiss zu sehen und sich nicht die Mühe machen zu analysieren. Ich nehme wie die anderen Foristen auch an, dass Steffen nicht hier wohnt und die Lage vor Ort kennt. Es ist ja schön zu träumen und Herr Chavez & Co haben es dank genügend Petrodollars (die ja wiederrum leider grösstenteils aus USA stammen und eigentlich dem venezolanischen Volk zustehen) geschafft, mit Hilfe von Propaganda ihr Monopol von angeblichen Linken Volkspatrioten zu verkaufen, während diese Pseudorevolutionäre (fast allesamt früher schlecht bezahlte Militärs) die Hauptausbeuter des venezolanischen Volkes und Enteigner (um nicht ein drastischeres Wort zu gebrauchen) des venezolanischen Volksvermögen sind.

    Leider haben sie sich eine Ideologie zu nutze gemacht um sich als neue herrschende Oberklasse in Venezuela zu etablieren. Von Sozialismus und Chancengleichheit der Klassen keine Spur, bestenfalls könnte man von einem Staatskapitalismus sprechen. Man sollte vorsichtig sein, den geschönten Statistiken und Artikeln der Regierung Glauben zu schenken, damit wenn hinterher die Wahrheit ans Licht kommt es nicht peinlich wird, was für eine Klasse von Personen man da verteidigt hat. Lade zu einer Rundtour nach Barinas ein um vor Ort zu sehen, wie die Königsfamilie Chavez (pardon die guten Volksverteidiger) da herrscht…..so many confusion…..

  5. 5
    Der Bettler

    Erst muß Chavez mal einen Nachfolger nominieren,falls die PSUV gewinnt
    und er den Wahltag überlebt.Das glaubt doch niemand, daß ein Jaua als
    Präsident gewählt wird.Die Ära Chavez und seine Hampelmänner ist vorbei.
    Hugos großartigen Ideen haben das Land abgewirtschaftet,und gebe Gott
    das niemand auf die Idee kommt,diesen Wahnsinn weiter zu führen.

  6. 6
    Annaconda

    hallo steffen….ja alle ,die gegen den selbstherrlichen,selbsternannten Volksbefreier sind,haben Latifundios(das sind die neuen Neureichen Regierungsanhänger momentan),wollen das Volk ausbeuten und bangen um ihre Gewinne.Come on!!! Ich zähle mich nicht dazu,habe kein latifundio etc. und hier noch nie irgenwelche Gewinne gemacht.Und deine Logik ist mir nicht sehr logisch,logisch betrachtet aus der linken Ecke kommend,kann ich dir sagen was hier abgeht ist Volksverarschung(entschuldigung für den Kraftausdruck)übelster Art:ökonomisch,ökologisch und sozial ein Debakel,dass der alte Karl Marx sich im Grab drehen würde bis ihm schwindelig wird.Diskutier mal mit der traditionellen Linken hier und hör deren Standpunkt zu dieser Schmierenkomödie an!!!!!

  7. 7
    hf

    Kurz einige Fakten, Milchpulver ist zurzeit Mangelware und kaum zu bekommen, und wenn, dann zu erhöhten Preisen mit der Begründung, es sei kein Milchpulver. Milchpulver wurde preislich von der Regierung festgelegt. Kaffee ist im Moment wieder zu bekommen, es fehlt jedoch regelmäßig Maisöl. Wenn es eines der geannten Produkte gibt, führt das zu Hamsterkäufen. Zum Beispiel darf man dann pro Person nur 4 Flaschen Öl kaufen. Es entstehen dann lange Schlangen und jeder Kunde hat die maximale Anzahl im Arm, nach einem halben Tag ist dann auch nichts mehr übrig. Ich kenne Venezuela nun seit 20 Jahren und es gab immer mal Knappheit, aber jetzt ist es ein Dauerzustand. Es wurden gerade weitere Produkte von der Regierung preislich festgelegt. Ich gehe davon aus, dass diese Produkte aus den Regalen verschwinden werden. Erinnert an die DDR. Korruption führt dazu dass man Kaffe und Öl zu extrem erhöhten Preisen bei Straßenhändlern bekommen kann.

    An der Grenze zu Brasilien führt der Benzinschmuggel dazu, dass sich an den Tankstellen lange Warteschlangen bilden oder die Tankstelle ist geschlossen, da man auf Nachschub wartet. Das in einem erdölproduzierendem Land.

    Die so bejubelten Wohnungsbauten gibt es, trotzdem sind die seit 2007 durch starke Überflutungen obdachlos gewordenen Familien immer noch in Hotels oder Shoppingmalls untergebracht.

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