Ein Luxus-Kreuzfahrtschiff soll ein Fischerboot mit drei Schiffbrüchigen ignoriert haben und einfach an ihnen vorbei gefahren sein. Nach Berichten mehrerer panamesischer Medien machten Passagiere an Bord der „Star Princess“ die Besatzung auf die Notlage des manövrierunfähigen Schiffes aufmerksam, die Meldung soll den Kapitän des Schiffes allerdings nicht erreicht haben. Nach 28 Tagen auf See konnte einer der Schiffbrüchigen von einem Fischerboot vor den Galápagos-Inseln gerettet werden, seine zwei Freunde waren längst tot.
Demnach war der 18-jährige Adrián Vásquez mit seinen zwei Freunden am 24. Februar vor Río Hato, einem Militärstützpunkt der USA vor Panama, auf Fischfang. Nachdem ihr Boot einen Motorschaden erlitt, trieben sie hilflos in den Gewässern vor der Küste. Am Morgen des 10. März entdeckten sie die „Star Princess“ und schwenkten ihre roten Schwimmwesten.
Laut Vásquez soll das Schiff trotz ihrer eindeutigen „Notsignale“ einfach an ihnen vorbei gefahren sein. Nach Medienberichten hatten die Passagiere Jeff Gilligan und Judy Meredith die Schiffbrüchigen während ihrer Vogelbeobachtungen durch ein Fernglas entdeckt und den Vorfall an die Crew weitergegeben. Meredith soll die Koordinaten notiert und per Mail an die Küstenwache geschickt haben. Nach Auskunft der Reederei „Princess Cruises“ hat die Nachricht von den Schiffbrüchigen weder Kapitän Edward Perrin noch den ersten Offizier erreicht. Das Unternehmen drückte Vásquez und den Angehörigen der Verstorbenen sein Beileid aus.
„Meine Theorie ist, dass die Leute von der Brücke viele Fischerboote sahen. Sie waren in Eile und in der Hektik wahrscheinlich nicht in er Lage, die Situation richtig zu erfassen“, wird Gilligan zitiert. Vásquez, der die Leichen seiner Freunde wegen deren Verwesung über Bord werfen musste, sieht dies ganz anders: „Gott wird ihnen nicht vergeben“.
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