Venezuelas Präsident Hugo Chávez twittert seit fast zwei Jahren – jetzt erreichten seine Follower fast die stolze Zahl von drei Millionen. Nach Angaben aus Caracas konnte der bolivarische Führer alleine in der vergangenen Woche rund 14.000 neue Leser gewinnen, insgesamt verfolgen 2.820.532 Personen seine Tweets.
„Wir freuen uns auf die fast drei Millionen Anhänger des Accounts @ chavezcandanga“, twitterte der an Krebs erkrankte Präsident aus der kubanischen Hauptstadt Havanna. Gleichzeitig trat er der Kritik der Opposition entgegen, Venezuela würde per Twitter regiert. Henrique Capriles, gemeinsamer Kandidat des Oppositionsbündnis „Mesa de la Unidad Democrática für die Präsidentschaft Venezuelas“, hatte die Regierungspraxis von Präsident Hugo Chávez als Hohn bezeichnet. Das an Krebs erkrankte Staatsoberhaupt weilt seit dem 14. April auf Kuba und unterzieht sich in einer Klinik in Havanna einer mehrstufigen Strahlentherapie.
„Twitter ist eine Möglichkeit der Kommunikation. Es ist ein Unding zu behaupten, dass Chávez per Twitter regiert! Diese Medien sind für jedermann- in diesem Fall für den Präsidenten. Die Menschen in Venezuela sind klug und realisieren diese verzweifelten Aktionen der Opposition“, so der bolivarische Führer. Nachdem der 57-jährige neun Tage lang kein direktes Lebenszeichen von sich gegeben hatte, machten Gerüchte über seinen Tod die Runde. Am Montagnachmittag (Ortszeit meldete er sich mit fester Stimme per Telefon im staatlichen Fernsehen zurück.
Es sind rund 200 Personen, die von der Regierung dafür bezahlt werden, auf @chavezcandanga zu schreiben und es am Laufen zu halten. Dafür ist das Ergebnis eher dürftig, qualitativ wie quantitativ.
Und wer soll da wissen, welcher Text vom Chef persönlich stammt, welche aus Havanna kommen, welche in Berlin, Hamburg, Moskau oder Teheran verfasst wurden? Oder ist vielleicht einer der 200 ein Maulwurf der CIA, der jeden Satz ändert, der auf Intelligenz des Schreibers schliessen lassen könnte…? Könnte passen, denn einer reicht dazu.