Kubanische Menschenrechtsaktivisten fordern öffentlich die Freilassung des Bürgerrechtlers José Daniel Ferrer. Nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) reagiert das kubanische Ein-Parteien-Regime mit einer Verhaftungswelle gegen Bürgerrechtler. Demnach wurden am Dienstag (24.) in Santa Clara (Zentralkuba) auch vier Mitglieder der Bürgerrechtsorganisation „Damen in Weiß“ bei einer Protestkundgebung verhaftet.
Der 41-jährige Sprecher der oppositionellen Organisation „Patriotische Union Kubas“ (UNPACU) ist seit dem 2. April ohne Anklage und Rechtsbeistand in Haft und hat am Montag einen Hungerstreik begonnen. Damit protestiert er gegen die unmenschlichen Haftbedingungen. Bei den verhafteten „Damen in Weiß“ handelt es sich um Yasmín Conyedo Riverón, Belkis Toledo Rodríguez, Haymee Moya Montes de Oca und Digna Rodríguez Ibáñez. Kubanische Menschenrechtsverteidiger gehen davon aus, dass die Polizei mit den Verhaftungen weitere Proteste verhindern will.
In der ostkubanischen Stadt Contramaestre (Provinz Santiago de Cuba) verhafteten Sicherheitskräfte am Dienstag mehrere Regimekritiker. Fünf Mitglieder der „Patriotischen Union Kubas“ (UNPACU) wurden festgenommen, als sie öffentlich ihre Unterstützung für José Daniel Ferrer erklärten. „Wenn die Behörden im Fall Ferrers und vieler anderer politischer Gefangener keine Lösung finden (…), werden wir bitten, uns auch einzusperren“, so der Träger des Sacharow-Preises des Europäischen Parlaments und Mitglied der IGFM, Guillermo Fariñas.
Die Verhaftungswelle gegen Andersdenkende begann bereits am vergangenen Wochenende. Zahlreiche Mitglieder der oppositionellen „Östlichen Demokratischen Allianz“ (ADO) forderten in einem Protestmarsch die Freilassung José Daniel Ferrers und aller weiteren politischen Gefangenen. Rolando Rodríguez Lobaina, Koordinator der Gruppe und einige der Demonstranten wurden unter Gewaltanwendung verhaftet, befinden sich aber mittlerweile wieder in Freiheit.
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