Kolumbien gedenkt am Mittwoch den Opfern des Bojayá Massakers (La Masacre de Bojayá). Am Morgen des 02. Mai 2002 wurden bei einem Angriff der linksgerichteten Terrororganisation FARC in der Kleinstadt Bojayá (Nordwesten) mindesten 79 Menschen, darunter 48 Kinder, getötet. Es war der folgenschwerste Angriff in dem seit über 40 Jahre andauernden Kampf der linksgerichteten Guerillas gegen den Staat und rechte Paramilitärs. In den vergangenen Jahren wurden 18 Rebellen verurteilt, die Stadt hat sich bis heute nicht erholt.
Dem Angriff waren Kämpfe der FARC (Block José María Córdoba) mit starken Einheiten des rechten paramilitärischen Blocks „Elmer Cárdenas“ vorausgegangen. Am 02. Mai feuerte die FARC vier zylindrische Gasflaschen-Bomben auf die Kirche „San Pablo Apóstol“ ab. In den Trümmern des bis auf die Grundmauern abgebrannten Gotteshauses starben 79 Personen, die sich aus Angst vor den Terroristen dorthin zurückgezogen hatten. Bei den Kämpfen zwischen dem 20. April und 7. Mai 2002 wurden insgesamt 119 Menschen getötet, mehr als 80 verletzt. In den Folgejahren erlagen mehrere Opfer ihren schweren Brand und Schrapnell-Verletzungen.
Unabhängige Untersuchungen ergaben, dass die Führung der FARC den Angriff auf die Dorfkirche befohlen hatte. Dies wurde vom UN-Hochkommissariat für Menschenrechte als wahlloser Angriff gegen die Zivilbevölkerung und Verletzung des humanitären Völkerrechts bezeichnet. Ob die Guerillas die Dorfbewohner mit paramilitärischen Gegnern verwechselten, oder sich einfach nur an der Bevölkerung rächen wollten, wird wahrscheinlich niemals geklärt werden.
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