Historischer Sieg in der Formel 1 vereint Regierung und Opposition in Venezuela

maldonado

Datum: 13. Mai 2012
Uhrzeit: 14:39 Uhr
Ressorts: Sport, Venezuela
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Redaktion
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► 66 Millionen US-Dollar für Sponsoring

Der venezolanische Formel 1 Rennfahrer Pastor Maldonado hat am Sonntag (13.) den Großen Preis von Spanien gewonnen. Der Triumph des 27-jährigen war der erste für den Rennstall Williams seit acht Jahren – und der erste für Maldonado und sein Heimatland überhaupt. Regierung und Opposition in Venezuela feierten den Erfolg überschwenglich.

„Viva Pastor! Lang lebe Chávez!“, twitterte Kommunikationsminister Andrés Izarra. „Bravo Pastor, was für ein Geschenk für die Mütter Venezuelas“, teilte Innenminister Tarek El Aissami per Microbloggingdienst mit. Auch aus den Reihen der Opposition wurde der in Maracay (Hauptstadt des venezolanischen Bundesstaates Aragua) geborene Automobilrennfahrer überschwänglich gelobt. „Großer Maldonado! Herzlichen Glückwunsch an Pastor, dem ersten Gewinner eines Formel 1 Rennens aus Venezuela“, freute sich Präsidentschaftskandidat Henrique Capriles. „Heute ist ein besonderer Tag für Williams, für Lateinamerika und in ganz Venezuela“, so Maldonado.

„Ich kann die Freude über den Sieg von Maldonado nicht teilen. Ist es etwa fair, 66 Millionen US-Dollar für Sponsoring auszugeben? Wir haben in Venezuela Tausende Kinder, die weder etwas zu essen haben noch Kleider oder Schuhe besitzen“, gab die ehemalige venezolanische Präsidentschaftskandidatin María Corina Machado zu bedenken.

Maldonado startet seit 2011 für Williams in der Formel 1. Als Sponsor brachte er den staatlichen venezolanischen Erdölkonzern Petróleos de Venezuela mit, der ihn auch schon in der GP2-Serie gefördert hatte.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Bettler

    Da muß ich sagen,allen Respekt!!! Ich kann mich da schon mitfreuen.End-
    lich mal ein großer internationaler Erfolg.Wenn die Fußballer auch noch einen Zahn zulegen,können sie vielleicht auch mal bei der WM mitmachen.
    Pastor ich gratuliere.

  2. 2
    Martin Bauer

    Ja, Respekt vor der Leistung Maldonados, der ja noch sehr neu in der F1 ist.

    Allerdings ekelt mit die Methode an, mit der sein Einstieg erkauft wurde. Dass die Regierung ungefragt 66 Millionen Dollar venezolanisches Volksvermögen an Williams zahlt, und damit andere Fahrer um ihre faire Chance prellt, die solche Möglichkeiten nicht haben. Selbst hartgesottene Kapitalisten wird es übel, wenn sie sehen, auf welch dreiste und ordinäre Weise Sozialisten die Sau raus lassen, wenn sie an Geld kommen. An das Geld anderer, nicht an selbst verdientes.

  3. 3
    Der Bettler

    Martin,da muß ich Dir Recht geben,aber leider muß jeder der Formel 1
    fahren will,ganz schön was hinblättern.Wird natürlich von den jeweiligen
    Sponsoren bezahlt,oder der Papi ist so reich,daß er ihn sponsert.Schumi,
    war am Anfang,von Mercedes gesponsert,und als er auch schon für
    Ferrari fuhr immer noch sozusagen von Mercedes verliehen.Braucht man nur die Werbeoveralls ansehen,dann sieht man wer wem sponsert.Alonso
    z.B. von einer spanischen Bank,Santander oder so ähnlich.Ich meine die
    Regierung hat so viele Milliarden verschleudert und privat in die Taschen gesteckt,daß es jetzt auch nicht mehr auf die paar Millionen ankommt.Es wäre sowieso wieder in dunkle Kanäle verschwunden.

    • 3.1
      Martin Bauer

      Nicht so ganz. Arrivierte Fahrer erhalten Geld, und das nicht zu knapp. Bei Schumi sollen es, vor seinem ersten Rückzug, 100 Millionen Dollar pro Jahr Grundgehalt von Ferrari gewesen sein, ohne Sponsor Zahlungen. Genaues wird nicht veröffentlicht.

      Wie gesagt, ich respektiere die fahrerische Leistung von Pastor. Die PDVSA jedoch ist schon lange pleite. Sie hat weder die Mittel, noch das Recht zu solche Massnahmen, und kann als Firma auch nicht von dem Werbeeffekt profitieren, da sie von der Regierung systematisch geplündert wird. Genauso hat die Regierung kein Recht, das Sponsering durch die PDVSA anzuordnen. Pastor befindet sich so in der Position eines von der Regierung bezahlten Staatssportlers, wie in Ostzonen Zeiten. Die Monstren von damals waren zum Teil peinliche Erscheinungen. Dahin kann niemand zurück wollen, schon gar nicht ein Volk wie die Venezolaner. Der Erfolg heiligt eben NICHT die Mittel, wenn man einen Funken Anstand im Leib hat.

  4. 4
    Wolfgang

    Hoert doch auf, seinen Sieg kleinzureden. PDVSA ist ein Sponsor wie alle anderen auch und das Geld ist gut angelegt weil es Venezuela und seine einmalige touristische Attraktivität der Welt nahe bringt. Ich freue mich mit Pastor und ich freue mich fuer das wunderbare Land in dem ich das Glück habe, leben zu duerfen.

  5. 5
    hugo

    in allen sportarten wird grandios und hirnlos geld verbrannt. egal ob aus dem kapitalismus oder dem sozialismus stammend. nun hat chavez mal glück, dass dieser sieg unter seiner präsidentschaft errungen wurde. wäre nicht auszudenken gewesen, herr capriles wäre präsi gewesen zu diesem zeitpunkt. alleine die frage bleibt, hätten man dies 66 mio alternativ besser investieren können. welche alternativen hätten sich geboten? dass es in jedem staatswesen günstlinge und bevorzugte gibt, dürfte unstrittig sein. schäbig finde ich es, dass leute wie schuhmacher oder beckenbauer dem land ihre steuersolidarität verweigern durch dessen geld sie erst groß geworden sind.

  6. 6
    Annaconda

    Herzlichen Glückwunsch.Maldonado hat schon in der GP2 viel Diziplin bewiesen und beim Rennen in Barcelona die Nerven behalten,alle Achtung und dass obwohl Chavez mit im Cockpit sass.Leider wird jede sportliche Leistung für Propagandzwecke ausgeschlachtet und damit befleckt.Schon lange sind die Summen,welche im Spitzensport gehandhabt werden, als geradezu obszön anzusehen.Was im Fall von Venezuela angesichts der gravierenden wirtschaftlichen Lage natürlich mehr zu Gewicht schlägt.Deshalb auch hier im Lande,unabhängig über die einheitliche Freude des ersten Formel 1 Erfolgs,Kritik an den barbarischen Summen des Events.Wolfgang,. eine Sache ist das Land mit seinen unbestreitbaren Naturschönheiten und eine andere Sache ist sein politisches System.Solange die Kriminalität regelrecht gefördert wird,wird der internationale Tourismus(bitte nicht verwechseln mit dem Heer von Chinesen,welche rein geschäftliche Interessen verfolgen)sehr reduziert sein.

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