Venezuela und die Schlacht vor den Urnen

wahlen

Datum: 18. Mai 2012
Uhrzeit: 04:48 Uhr
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Umfragen bewegen sich auf einem dünnen politischen Umfeld

Obwohl der Wahlkampf in Venezuela noch nicht offiziell begonnen hat, kommt es bereits zu einer Schlacht vor den Urnen. Umfrageergebnisse schießen wie Pilze aus dem Boden und werden von den meisten internationalen Experten als nicht glaubwürdig bezeichnet.

Staatlich kontrollierte Medien werden nicht müde, dem an Krebs erkrankten Präsidenten Hugo Chávez bis zu 30 Punkte Vorsprung auf seinen Kontrahenten Henrique Capriles zu bescheinigen. „In Venezuela findet ein echter Krieg statt, den man als Schlacht vor den Urnen bezeichnen kann. Offensichtlich gibt es einen Unterschied, der weit über statistische Fehler liegt. Sämtliche Umfragen bewegen sich auf einem dünnen politischen Umfeld und haben sich zu einem Instrument der Parteilichkeit entwickelt“, erklärt Francisco Bello, Direktor des Instituts für Wahlforschung bei BBC Mundo.

Die Bank of America, größtes Kreditinstitut der Vereinigten Staaten und als systemisch bedeutsames Finanzinstitut eingestuft, gibt dem 39-jährigen Capriles wenig Chancen, Präsident Chávez am 7. Oktober zu besiegen. Analysen der Großbank verdienen Glaubwürdigkeit auf den internationalen Finanzmärkten und werden international beachtet. Kurz nach Bekanntgabe ihrer Untersuchung fielen die souveränen Schuldverschreibungen und Anleihen der staatlichen Ölgesellschaft PDVSA um rund 3,5% auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Die internationalen Finanzmärkte verlieren ihren Vertrauen, dass Capriles den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ beenden kann.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Christina N.

    Steigend Wirtschaftskraft und jetzt fällt die Bank of America ihren eigenen Gaunern noch in den Rücken. Herrlich!
    Außerdem sinken dadurch auch noch die Zinsen, die die PDVSA für ihre zukünftigen Kredite begleichen müsste. Ihr Rechts-Klerikalen müsst doch vor Wut schäumen?

  2. 2
    PATRIOT

    na da haben die aber die Stimmung in Venezuela nicht so ganz einzuschätzen gewußt, oder sie wurden vom Regime dafür bezahlt, alles ist möglich! Gehen sie mal raus auf die Straße, selbst in den Armenvierteln brökeln seine Wählerstimmen zu tausenden weg!

    • 2.1
      alexandro

      Stimmung und Wahl sind leider zwei Paar Schuhe. Bei der Stimmung bin ich Ihrer Meinung.Hoffen wir ,das die Wahl korrekt abläuft

  3. 3
    Annaconda

    Das ist psychologische Kriegsführung,besonders wenn man den generellen Charakter der meisten Venezolaner kennt,sich immer auf die Seite des angeblich Starken zu schlagen,ist es durchaus effektiv die Leute mit irrelevanten Umfrageergebnissen zu bombadieren.Solange dein berufliches Vorankommen und dein Überleben schlechthin davon abhängt,dass du das richtige Parteibuch und die dazu passende Uniform anhast,wird sich an diesem „Volkscharakter“ nicht viel ändern und sind somit auch diese sogenannten Umfragen ein doch sehr vage Sache.Ja wir können nur hoffen,dass die Wahl korrekt abläuft(leider sehr unwahrscheinlich)oder dass die Menschen sich ihre Entscheidung objektiv überlegen und sich nicht von persönlichen Interessen und Ängsten leiten lassen.

  4. 4
    Der Bettler

    Abwarten und Tee trinken!! Bis Oktober kann noch viel passieren.Chavez
    mischt da schon nicht mehr mit,denn am Freitag hat eine seiner Töchter
    die fertigen Pappehäuser übergeben.Das hat er sich noch nie entgehen lassen,medienwirksam bei solchen Anlässen aufzutreten.Ergo geht es ihm
    nicht so gut,wie die Regierung rumposaunt.Wie sagte Beckenbauer“schau
    ma mal“ Eines ist ja schon besser geworden,wir müssen uns nicht jeden
    Tag auf allen Kanälen seine geistreichen Reden reinziehen.

  5. 5
    Martin Bauer

    Die Stimmung auf der Strasse ist gespalten, was die Zukunft angeht. Aber in einem sind sich die meisten einig: Chávez hat nichts damit zu tun. „Der ist schon tot!“ hörte ich heut nachmittag in einer Diskussion beim Einkaufen. Der Sprecher meinte das nicht wörtlich, sondern im Sinne von „so gut wie…“. Und damit liegt er wohl richtig.

    Welche Alternativen die Regierung anbieten werden, ist noch immer unklar. Weder Maduro, noch Chávez’s Tochter, noch sonst wer, ist bisher profiliert genug, um bei Nennung seines Namens mehr als ein Fragezeichen auf der gerunzelten Stirn des Zuhörers hervor zu rufen. Ausser der Option auf Gewalt und Betrug haben sie nichts, aber auch gar nichts gegen Capriles ins Feld zu führen. Selbst die linken Strategen aus Übersee oder die Castros werden auf die Schnelle in Venezuela kein rotes Karnickel aus dem Hut zaubern, das die Herzen oder Wählerstimmen des Volkes zu gewinnen vermag.

    Vielleicht sollten sie Julio Iglesias engagieren? Der war ja gerade hier auf Tournee und fand, zu meiner Verblüffung, recht viel Anklang.

  6. 6
    rene

    … ich höre gerade die cadena und denke die messen sind gesungen, die wahlmessen ! auch aus anderen, nicht chávezkonformen quellen gibt es dazu interessante aussagen …

    http://www.solchagarecio.es/noticiasfiles/noticias_14-02-12-09-50-22.pdf

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