Das von der kubanischen Regierung vor über einem Jahr angekündigte Breitband-Internet-Projekt ist bis zum heutigen Tag nicht realisiert worden. Über die hauptsächlich von Venezuela getätigten Investitionen in Höhe von rund 70 Millionen US-Dollar herrscht Stillschweigen.
Das von Venezuela aus mit einem Spezialschiff verlegte Unterseeglasfaserkabel kam am 9. Februar 2011 am Strand von Siboney bei Santiago de Cuba an. Ein 70 Millionen US-Dollar teures und vom Bruderstaat Venezuela bezahlte Kabel sollte der kommunistischen Nachbarinsel der Dominikanischen Republik eine schnellere Internetverbindungen ermöglichen. Die Regierung versprach den Einsatz bis Juli 2011, vorrangig sollten Krankenhäuser und Hochschulen in den Genuss der schnellen Verbindung kommen.
„Es ist ein Skandal. Das groß angekündigte Projekt ist aus dem Bewusstsein der Regierung verschwunden“, erklärt Larry Press, Professor für Informatik an der California State University, Dominguez Hills. „Die hohen Erwartungen, welche die Bevölkerung in das Projekt setzte, wurden einmal mehr nicht erfüllt“, fügte er hinzu. Laut der kubanischen Opposition befürchtet das Castro-Regime das Web. Offiziell verweigert Havanna jede Auskunft, Anfragen ausländischer Medien bedürfen der Zustimmung des venezolanischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie.
Aus Diplomatenkreisen verlautete, dass sich mehrere korrupte Beamte die Millionen des Projektbudgets angeeignet haben. „Wir haben das Kabel vertragsgemäß geliefert, ohne Anschluss kann es nicht funktionieren“, teilte ein leitender Angestellter der französischen Lieferfirma Alcatel-Lucent mit.
Im Augenblick erfolgt die Internetverbindung über Satellit, hat eine geringe Bandbreite und verursacht relativ hohe Kosten. Kuba machte in der Vergangenheit geltend, dass es keinen Zugang zu US-Internet-Dienstleistungen zur Ausweitung der Internet-Zugänge für alle Kubaner erhalten habe. Laut offiziellen Statistiken hat die Karibikinsel eine Internetdurchdringung von 14 Prozent. Eine offizielle Umfrage belegt, dass nur 2.9 Prozent der Kubaner in den letzten 12 Monaten mit dem Internet verbunden waren.
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