Daniel Ortega, Präsident von Nicaragua, hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die zu Kolumbien gehörende Inselgruppe San Andrés, Providencia und Santa Catalina wieder nicaraguanisches Staatsgebiet werden. Die Inseln liegen nur 200 km vor der Küste Nicaraguas, aber 800 km vor der Küste Kolumbiens in der Karibik.
In einer schon Jahrhunderte andauernden Auseinandersetzung zwischen Kolumbien und Nicaragua ist die staatliche Zugehörigkeit der Insel noch nicht geklärt. Nicaragua reichte 2001 eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof ein, die die Grenze von 50.000 km² inklusive der zwei Inseln beinhaltet. Kolumbien erkennt in diesem Fall nicht die Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofs an und erhöhte die Militärpräsenz auf den Inseln. Seitdem bereitet Kolumbien den Prozess vor und unterschrieb 1999 einen Vertrag mit Honduras, der implizit die Souveränität Kolumbiens über San Andrés anerkennt. Am 13. Dezember 2007 hat der Internationale Gerichtshof entschieden, dass die beiden Inseln zu Kolumbien gehören, der Streit um die maritime Grenze blieb unentschieden.
Der nicaraguanische Botschafter in Den Haag, Carlos Argüello, hat nun vor dem Internationalen Gerichtshof einen neuen Antrag eingereicht, welcher die territoriale Zugehörigkeit der Inselgruppe klären soll. Dabei geht es um einen riesigen Teil der Karibik (etwa 100.000 Quadratkilometer), der von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Die Inselgruppe hat sich zu einer wichtigen touristischen Destination mit großen ökologischen Ressourcen entwickelt. Zudem kreuzt die internationale Seeschifffahrt das Gebiet, welches Teil der Route zum Panamakanal ist.
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