Einhundert Vogelarten im Amazonasgebiet gefährdet

Ameisenfänger

Datum: 08. Juni 2012
Uhrzeit: 07:49 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Situation der weltweiten Vogelbestände verschlechtert

Jede siebte der weltweit lebenden Vogelarten ist gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Laut „Roter Liste“ von Birdlife International sind alleine im Amazonasgebiet 100 Vogelarten besonders gefährdet. Das Amazonasbecken umfasst Gebiete in den Staaten Brasilien, Französisch-Guayana, Suriname, Guyana, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien. Es ist mit ca. 7 Millionen km², was etwa fünf Prozent der gesamten Landfläche der Erde entspricht, das größte zusammenhängende Landschaftsgebiet und damit auch der zweitgrößte zusammenhängende Wald unseres Planeten nach dem borealen Nadelwald.

Die „Rote Liste“ für alle Vogelarten der Erde wird alle vier Jahr von BirdLife International, dem Dachverband des NABU, herausgegeben. „Seit Jahren verschlechtert sich die Situation der weltweiten Vogelbestände. Vor dieser Entwicklung dürfen wir nicht die Augen verschließen“, warnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Bericht stellt vor allem für die tropischen Wälder besorgniserregende Artenrückgänge fest, die in diesem Ausmaß bislang nicht vermutet wurden. Demnach ist allein im Amazonasgebiet das Risiko für fast 100 Vogelarten erheblich gestiegen, schon bald auszusterben. Auch in den Wäldern Madagaskars oder Südostasiens leben überdurchschnittlich viele bedrohte Vögel.

„Die Rodung der Wälder für Sojaanbau oder Rinderzucht raubt den Vögeln ihren Lebensraum. Dieser enorme Landhunger muss endlich gestoppt werden“, so Tschimpke. Bereits das Abholzen kleiner Regenwaldstücke bringe gefährdete Kleinvogelarten, wie bestimmte Ameisenfänger oder Töpfervögel, an ihre Existenzgrenzen. Der NABU appelliert daher eindringlich an Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, 20 Jahre nach Verabschiedung der Biodiversitätskonvention in Rio de Janeiro, das neue brasilianische Waldgesetz nicht aufzuweichen. Die Effekte für den Artenschutz und das Weltklima wären verheerend.

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