Die kubanischen Behörden haben seit Anfang Juni bereits 50 Bürgerrechtler und Andersdenkende aus politischen Gründen verhaftet. Dies berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die IGFM betont, dass vor allem unabhängige Journalisten Ziel der willkürlichen Festnahmen seien, aber auch namhafte Menschenrechtsverteidiger und Aktivisten der kubanischen Demokratiebewegung.
Bekanntestes Opfer der Verhaftungswelle ist bisher IGFM-Mitglied und Blogger Jorge Luis García Pérez, genannt „Antúnez“. Er wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau Iris Tamara Pérez Aguilera am vergangenen Samstag in Placetas in der Provinz Villa Clara verhaftet. Um die Verhaftung von insgesamt sieben Regimegegnern zu protestieren, versammelten sich gestern einige Bürgerrechtler vor der Polizeistation von Placetas und forderten deren Freilassung. Ein Polizist informierte sie schließlich darüber, dass Antúnez in die Haftanstalt von Santa Clara verlegt wurde. Antúnez musste bereits 18 Jahre aus politischen Gründen im Gefängnis verbringen. Nach Abgabe der IGFM wurde bisher nur einer der sieben verhafteten Regimegegner wieder freigelassen.
Die IGFM verurteilt die willkürlichen Festnahmen von Andersdenkenden auf das Schärfste. „Dass vergangene Woche ein schwedischer Staatsbürger festgenommen wurde, nur weil er einen kubanischen Bürgerrechtler getroffen hat, zeigt welche Angst Raúl Castro vor Meinungs- und Informationsfreiheit hat“, so IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin.
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