Brasilien Staatspräsidentin Dilma Rousseff hat in ihrer Rede im Rahmen der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung Rio+20 am Mittwoch (20.) die Industrienationen dazu aufgerufen, ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung in den ärmeren Ländern nachzukommen. Mit den bisherigen Finanzierungszusagen könnten Entwicklungsländer keinesfalls das „notwendige Niveau“ erreichen.
„Die Verlagerung der am stärksten die Umwelt belastende Industrie vom Norden in den Süden der Welt, hat die entwickelten Länder auf den Weg einer saubereren Produktion gebracht. Aber sie damit eine schwere Last und die sozialökologische Rechnung auf die Schultern der Entwicklungsländer gelegt. Die Finanzierungszusagen der Industriestaaten für die Entwicklungsländer haben in Hinblick auf die Anpassung und den Klimaschutz noch lange nicht das versprochene und notwendige Niveau erreicht“ so die Präsidenten.
Rousseff wies in ihrem Diskurs zudem darauf hin, dass die im Kyoto-Protokoll vereinbarten Verpflichtungen zur Reduzierung von Treibhausgasen nicht erreicht wurden und zudem einige der Errungenschaften des Erdgipfels 1992 auch weiterhin nur auf dem Papier stünden. Die Weltgemeinschaft habe die Verantwortung, dies zu ändern.
Die aktuelle weltweite Finanzkrise würde viele Länder dazu verleiten, die nationalen Interessen über die wichtigen globalen Themen zu stellen. „Der politische Wille für verbindliche Vereinbarungen ist sehr schwach. Wir dürfen das nicht zulassen“ zeigte sich Rousseff überzeugt.
Das Abschlussdokument von Rio+20 beinhaltet ihrer Meinung nach jedoch bereits einige wichtige Punkte. Unter anderem nannte Rousseff die Beseitigung von Armut als globale Herausforderung, die erstmalige Thematisierung von Gleichberechtigung der Rassen, die Schaffung eines High-Level-Forums zur globalen nachhaltigen Entwicklung, die Stärkung des UN-Umweltprogrammes UNEP und die Feststellung, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nicht ausreiche, um den Reichtum eines Landes zu bemessen.
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