Anlässlich der politischen Krise in Paraguay könnte nach Meinung internationaler Experten das Nachbarland Brasilien eine Vermittlerrolle übernehmen. Brasilien ist das Land mit dem größten wirtschaftlichen und diplomatischen Gewicht in Südamerika, Präsidentin Dilma Roussef ist international anerkannt und gilt als besonne Politikerin.
Asunción ist der wichtigste Handelspartner Brasiliens und absorbiert 36% der Exporte. Brasilien betreibt gemeinsam mit dem Nachbarland den Itaipu-Staudamm. Die Stauanlage ist die zweitgrößte in der Welt und liefert 70% des paraguayischen und 17% des brasilianischen Energiebedarfs. Mehr als 120.000 Brasilianer/innen oder Menschen brasilianischer Abstammung leben von der Landwirtschaft im Südosten von Paraguay.
„Die Position von Brasilien ist unbestreitbar und ein wichtiges Element bei der Lösung dieser Krise. Gleichzeitig ist die aktuelle Situation in Paraguay eine wichtige diplomatische Herausforderung für Dilma Rousseff“, erklärte André Reis da Silva, Professor für Internationale Beziehungen an der Universität von Rio Grande do Sul. „Brasilia hat bereits angekündigt, sich nicht in die inneren Angelegenheiten von Paraguay einzumischen“, fügte er hinzu.
Politanalysten weisen auf ein mögliches Szenario wie in Honduras hin. Präsident Manuel Zelaya Rosales war am 28. Juni 2009 vom Militär gestürzt worden, der neue Präsident Porfirio Lobo Sosa ist international nicht anerkannt.
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