The Guardian, die am dritt-meisten gelesene englische Tageszeitung, hat in einem Artikel Ecuador als Inspiration und Anleitung für den Rest der Welt bezeichnet. Der Bericht hält fest, dass mit der Wahl von Rafael Correa als Präsident ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte des Landes eintrat. Durch eine Reihe von Veränderungen, die auf Grundlage der neuen Verfassung (20. Oktober 2008) beruhen, wird das südamerikanische Land als neues Beispiel für wirtschaftliche Entwicklung in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit genannt.
Die Zeitung stellt fest, dass Ecuador vor 10 Jahren als ziemlich hoffnungsloser Fall galt und das Land der Inbegriff für die Bezeichnung „Bananen-Republik“ war. „Die jetzige Regierung ist die stabilste der letzten Zeit und wird in Kürze die dienstälteste in der turbulenten Geschichte von Ecuador sein. Die Umfragewerte für Präsident Correa liegen deutlich über 70%“, titelt das Blatt.
Demnach ist der Erfolg der Regierung unter anderem auf die Schaffung einer „bemerkenswerten Verfassung“ zurückzuführen, welche die Menschenrechte und die kulturelle Vielfalt anerkennt. Als eine der wirtschaftlich wichtigsten Veränderungen wird die Neuverhandlung der Verträge mit den Öl-Multis bezeichnet. Laut der britischen Zeitung werden die dadurch entstehenden erhöhten Staatseinnahmen für Investitionen in die Infrastruktur und Sozialausgaben angelegt. Dadurch hat das Land den höchsten Anteil an öffentlichen Investitionen am BIP (10%) in Lateinamerika und der Karibik.
Darüber hinaus haben sich die Sozialausgaben seit 2006 verdoppelt. „Dies hat echte Fortschritte in Richtung auf die verfassungsrechtlichen Ziele wie kostenlose Bildung auf allen Ebenen und den Zugriff auf kostenlose Gesundheitsversorgung für alle Bürger gebracht. Deutliche Zuwächse im öffentlichen Wohnungsbau führen zu einer weiteren Bejahung der Verfassung auf das Recht eines jeden Bürgers auf eine menschenwürdige Wohnung mit geeigneter Einrichtung“.
Der Guardian nimmt auch Stellung zur Yasuni-ITT-Initiative und bezeichnet das Programm als beispielhaft für nachhaltigen Klimaschutz. Dies sei vielleicht der erste Versuch, die globale Emission gasförmiger Schadstoffe zu kontrollieren und schützt nicht nur die außergewöhnliche Artenvielfalt der Gegend, sondern auch den Lebensraum der indigenen Völker. „Der Rest der Welt kann auf seinem radikalen Kurs viel von diesen Experimenten lernen“, schließt der Bericht.
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