Am Dienstag (17.) hat die kubanische Polizei landeweit mit Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und anderen Einschüchterungen versucht, Treffen der Bürgerrechtsorganisation „Damen in Weiß“ („Damas de Blanco“) am 18. Juli zu verhindern. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, habe es vor allem Übergriffe in Havanna und in der ostkubanischen Provinz Santiago de Cuba gegeben.
Mindestens sechs der verhafteten Damen in Weiß seien inzwischen wieder auf freiem Fuß. In Havanna berichteten acht „Damen in Weiß“, dass Angehörige der kubanischen Polizei sie am 17. Juli in ihren Häusern aufgesucht und bedroht hätten, um sie zu nötigen, nicht zu dem Treffen der „Damen in Weiß“ zu gehen. Unter den acht „Damen in Weiß“ ist auch die bekannte Bürgerrechtlerin Ivonne Malleza, die Anfang des Jahres 51 Tage ohne offizielle Anklage inhaftiert war, weil sie an einer Protestkundgebung teilgenommen hatte. Der IGFM soll außerdem eine Audioaufnahme vorliegen, in der die „Dame in Weiß“ Belkis Nuñez Fajardo erklärt, ein Polizist hätte ihr und anderen „Damen in Weiß“ damit gedroht, dass für sie drei Tage ins Gefängnis geworfen würden, wenn sie versuchen sollten, ihr Treffen abzuhalten.
Hintergrund „Damen in Weiß“
Die „Damen in Weiß“ sind eine Gruppe von Ehefrauen und Müttern politischer Gefangener, die gegen die politisch motivierten Verhaftungen von Menschenrechtlern und Regimekritikern durch das Castro-Regime protestieren. Sie gehen nach dem Sonntagsgottesdienst schweigend, in Weiß gekleidet und mit Blumen in den Händen, durch Havanna und andere Städte Kubas. Die IGFM unterstützt den gewaltlosen Einsatz der „Damen in Weiß“ seit der Gründung dieser Bürgerrechtsorganisation 2003. Im Jahr 2005 wurden die „Damen in Weiß“ mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit des Europäischen Parlaments ausgezeichnet.
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