Die Behörden in Chile untersuchen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs an Kindern in mindestens 61 Schulen der Hauptstadt Santiago. Generalstaatsanwalt Sabas Chahuán teilte in einer Pressekonferenz am Freitag (20.) mit, dass Untersuchungen in 49 Schulen im östlichen und 12 im westlichen Teil der Stadt eingeleitet wurden.
Chile gilt als eines der sozial-konservativsten Länder in Lateinamerika. In der letzten Zeit häuften sich die Vorwürfe von sexuellem Missbrauch an Kindern unter 14 Jahren. Die Behörden registrierten einen Anstieg um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Jan.-Juni). Besonders betroffen waren dabei die Erziehungseinrichtungen in den luxuriösen Vierteln im Osten der Hauptstadt.
Bereits im Juni hatte die Regierung von Präsident Sebastian Piñera ein Gesetzt erlassen, welches Pädophilen die Arbeit in der Nähe von Kindern verbietet. Im August wird eine landesweite Datenbank zur Verfügung stehen, in der alle wegen sexuellem Kindesmissbrauch oder Kinderpornografie verurteilten Täter registriert sind. Gleichzeitig wurde angekündigt, das Strafmaß für Wiederholungstäter zu erhöhen und einen speziellen Ombudsmann für den Schutz der Rechte von Kindern einzurichten.
Leider kein Kommentar vorhanden!