Lateinamerika hat am ersten offiziellen Wettkampftag bei den Olympischen Spielen 2012 in London bis zum Nachmittag mit Gold, Silber und Bronze bereits die ganze Medaillenpalette abgeräumt. Größte Überraschung war dabei der historische Olympiasieg von Sarah Menezes im Judo. Eine Silbermedaille holte der kolumbianische Radfahrer Rigoberto Urán, einmal Bronze ging an den brasilianischen Judoka Felipe Kitadai.
Am Ende gab es kein Halten mehr: Sarah Menezes schrie ihre Freude über den Finalerfolg aus sich heraus, Trainerin Rosicleia Campos sprang am Seitenrand euphorisch in die Luft. Erstmalig konnten Brasiliens Judofrauen Gold bei Olympischen Spielen holen, zudem ist es das erste Gold für die Judoka seit dem Olympiasieg von Rogério Sampaio 1982 in Barcelona. Menezes hatte dabei ganze Arbeit geleistet und sich am Ende klar gegen die Rumänin Alina Duitru durchgesetzt. Diese hatte in Peking vor vier Jahren in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm noch ganz oben auf dem Treppchen gestanden, damals war die junge Brasilianerin aus Teresina in Piauí noch gänzlich leer ausgegangen.
Schon kurz zuvor hatte es in der brasilianischen Delegation Grund zum Jubeln gegeben. Felipe Kitadai hatte ebenfalls im Judo die erste Medaille der diesjährigen Spiele für Brasilien gewonnen. Der Goldmedaillengewinner von Guadelajara machte sich selbst ein Geburtstagsgeschenk und bezwang in der Trostrunde der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm den Italiener Elio Verde. Der symphatische Judoka aus São Paulo feierte am Samstag seinen 23. Geburtstag.
Am frühen Morgen hatte es bereits die ersten Entscheidungen und damit auch Medaillen gegeben. Beim Radrennen auf der Strasse musste Rigoberto Urán aus Kolumbien lediglich dem Tour de France-Star Alexandre Vinokourov den Vortritt lassen. Und dies nur aus Unachtmerksamkeit: Nach 249,5 Kilometern war das Duo alleine auf die Zielgerade eingeschwenkt, der 25-jährige Südamerikaner sah sich jedoch kurz über die Schulter nach dem an seinem Hinterrad hängenden Kasachen um und ermöglichte diesem dadurch einen Angriff und den anschliessenden Triumph. Dritter mit acht Sekunden Rückstand und Anführer der Verfolgergruppe wurde der Norweger Alexander Kristoff. Der zweite Kolumbianer im Feld, Sergio Henao Montoya, kam ebenfalls mit dem Hauptfeld ins Ziel und landete am Ende auf Rang 16.
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