Nach dem Tod des kubanischen Dissidenten Oswaldo Payá wurde der Focus sehr bald auf den überlebenden Beifahrer Jens Aron Modig geschwenkt. Modig ist Vorsitzender des schwedischen Christdemokratischen Jugendverbands und gab während seiner Vernehmung zu, bereits zweimal nach Kuba gereist zu sein. Dabei habe er Payá auch eine größere Geldsumme übergeben, womit junge politische Aktivisten unterstützt werden sollen. „Ich habe verstanden, dass diese Aktivitäten in Kuba nicht legal sind und möchte mich entschuldigen“, so Modig, der inzwischen die Heimreise antreten durfte.
Das kommunistisch regierte Kuba verbietet alle Oppositionsparteien und bezeichnet Kritiker der Regierung routinemäßig als Söldner. Diese werden laut Havanna aus dem Ausland gesponsert, um die Revolution zu untergraben. Payá hatte in der Vergangenheit stets beteuert, kein Geld aus dem Ausland anzunehmen und legte Wert auf seine Unabhängigkeit. Laut Henrik Ehrenberg, Sprecher der schwedischen Christlich-Demokratischen Partei, handelte es sich bei dem Geld von Modig um privates Zahlungsmittel. Allerdings gab er bekannt, dass in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Christdemokraten Kuba aus Gründen der moralischen Unterstützung und Solidarität besuchten.
Havanna sieht die Dinge anders. Bereits in der Vergangenheit hat sich die Regierung jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes strikt verbeten. Am Dienstagabend (31.) wurden den TV-Zuschauern Ausschnitte aus einem Interview mit jungen mexikanischen Männern präsentiert, die den Besuch von Papst Benedikt im März stören sollten.
In dem Bericht wurde behauptet, dass die Störenfriede von kubanischen Exilanten in Miami rekrutiert wurden und bereits vor der Ankunft des Pontifex festgenommen wurden. Ihre „Geständnisse“ wurden offensichtlich in einem „günstigen Augenblick“ bekannt. Vor einer Woche warnte Präsident Raúl Castro davor, dass „Gruppen des ideologischen Feindes“ Kuba provozieren wollen, um Volksaufstände wie in Libyen und Syrien auszulösen. Regierungsmedien berichteten, dass 10.000 Mobiltelefone auf die Insel geschmuggelt werden sollten. Diese hätten zur Verbreitung von Informationen über die arabischen Aufstände eingesetzt werden sollen.
„Der Tod von Payá ist tragisch und was nun zu Tage kommt, untergräbt sein Ansehen“, erklärt Stephen Wilkinson, Herausgeber des International Journal of Cuban Studies. Die offensichtliche Unterstützung der kubanischen Dissidenten bezeichnet er als bedeutsam. Kuba, das sich als souveräner Staat sieht, wittert einen provozierten Volksaufstand Einfluss-hungriger Westmächte.
Toller Bericht- und gar nicht so abwägig.
Befanden sich diese Personen nicht illegal in Kuba? Dann ist es eine Straftat…