Brasilien hat durch Arthur Zanetti die zweite Goldmedaille bei den olympischen Spielen in London gewonnen. Der 22-jährige Kunstturner deklassierte im Finale an den Ringen die Konkurrenz und sicherte damit dem größten Land Südamerikas das erste olympische Edelmetall in dieser Disziplin.
Zanetti hatte bereits die Qualifikation als Viertbester absolviert und durfte sich berechtigte Hoffnung auf eine Medaille machen. Die Konkurrenz war jedoch stark, Favorit auf Gold war der dreiffache Weltmeister und Olympiasieger Yibing Chen aus China. Dieser lag nach sieben von acht Finalteilnehmern auch deutlich in Vorsprung und war damit auf dem besten Weg seinen Titel zu verteidigen.
Zanetti als letzter Starter hatte also nichts zu verlieren und alles zu gewinnen. Nach einer fehlerfreien Präsentation zeigte er sich bereits optimistisch, und nach einer schier endlosen Wartezeit durfte er dann auch befreit aufjubeln. Mit 15.900 Punkte lag er klar von Yibin Chen (15.800), den er dadurch auf Silber verdrängte. Bronze gewann Matteo Morandi aus Italien (15.733).
„Ich bin überglücklich, das erste Gold für mein Land im Kunstturnen geholt zu haben. Ich habe sehr hart gearbeitet, um diese Medaille zu bekommen“ so Zanetti in einer ersten Reaktion. „Ich wollte diese Medaille unbedingt gewinnen. Und zwar nicht nur für mich, sondern für das Kunstturnen, für alle Vereine, damit es ganz Brasilien die Türen öffnet. Ich erwarte, dass sich das Turnen nun verändert und zwar weil es sich verändern muss“ deutete der aus dem Bundesstaat São Paulo stammende Athlet in Hinblick auf das bislang ergebnislose Abschneiden brasilianischer Kunstturner und Kunstturnerinnen bei olympischen Spielen an.
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