14:15 Uhr MESZ: In der kubanischen Provinz Santiago de Cuba wurde die Alarmstufe angehoben, Beobachter und Personal haben ihre Positionen in den Überwachungszentren eingenommen. Nach offiziellen Meldungen sind die 11 Stauseen der Region nur mit rund 57 Prozent ihrer eigentlichen Kapazität gefüllt, die erwarteten Niederschläge werden diesbezüglich als vorteilhaft bezeichnet. Inzwischen hat sich Isaac verstärkt und erreicht anhaltende Windgeschwindigkeiten von 80 km/h.
13:30 Uhr MESZ: Isaac befindet sich aktuell 350 Kilometer südlich der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 24km/h in Richtung Westen. Nach den neuesten Prognosen der haitianischen Meteorologen wird die Zugbahn des Sturms über die südliche Küste des Landes führen. Die am stärksten von Regenfällen und Windböen betroffenen Gebiete sind die südlichen Departements Grand’Anse, Nippes und Sud-Est. Alle Banken und öffentlichen Gebäude werden ab Freitagnachmittag geschlossen, in der Hauptstadt wurden 300 Krankenwagen zentriert. Nach Angaben der Regierung wurden Zehntausende SMS an die Bevölkerung versandt, tausende Notfall-Kits und Wasserflaschen verteilt. Ein Notfall-Fonds in Höhe von 50.000 US-Dollar wurde eingerichtet, 32 Boote stehen für Notfälle bereit. In der Dominikanischen Republik wehren sich die Menschen in La Cienaga (Santo Domingo) gegen eine Evakuierung aus ihren Häusern. Sie fürchten sich vor Plünderungen, die Polizei hat Gewalt angedroht. Auf Puerto Rico sind 7.800 Menschen ohne Strom und 3.000 ohne sauberes Wasser, auf der Insel Andros (mit 5.957 km² die größte Insel der Bahamas) und Zentral-Bahamas wurde tropische Sturmwarnung ausgerufen.
13:10 Uhr MESZ: Die Behörden der Dominikanischen Republik geben bekannt, in den nächsten Stunden die neun Flughäfen des Landes zu schließen. Aus Puerto Rico werden sintflutartige Regenfälle gemeldet. In Ponce, San Germán und Lajas stehen Häuser unter Wasser, Flüsse treten über die Ufer. Auf Jamaika wurde eine tropische Sturmwarnung aktiviert.
12:05 Uhr MESZ: Die öffentliche Plätze am Malecón in der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo bleiben am Freitag geschlossen, das Bereitschaftspersonal in den Krankenhäusern wurde aufgestockt. Vorbeugende Maßnahmen, um den Ausbruch von Dengue-Fieber, Cholera, Malaria, Leptospirose und anderen Infektionskrankheiten entgegenzuwirken, wurden laut Gesundheitsministerium eingeleitet. Die Flughäfen des Landes sind aktuell noch geöffnet, eine Schließung der Airports in den nächsten Stunden allerdings wahrscheinlich. Mehrere Frachtschiffe in den Häfen von Santo Domingo werden bevorzugt abgefertigt, eine Schließung der Anlagen wurde angekündigt.
11:00 Uhr MESZ: Heftige Niederschläge und Stromausfälle werden aus der Dominikanischen Republik gemeldet. Aus gefährdeten Gebieten in den den Provinzen San Pedro de Macorís, San Juan und anderen Orten im Süden und des National Distrikts werden Evakuierungen durchgeführt. Tropensturm Isaac bringt gewaltige Niederschlage, Flüsse und Bäche treten über die Ufer. Das Zentrum von Isaac liegt etwa 160 Kilometer süd-südöstlich von der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo, der Sturm entwickelt anhaltende Winde von 75 km pro Stunde. Mitarbeiter des Roten Kreuzes forderten die Menschen in den überfüllten Zeltlagern in Haiti dringend dazu auf, sichere Unterkünfte aufzusuchen und die Nähe von Bachen und Flüssen zu meiden. Haitis Premierminister Laurent Lamothe forderte die Menschen dazu auf, ihre Häuser zu verbarrikadieren und ihre Verwandten im Ausland um Geld zu bitten. „Bleiben Sie ruhig. Die Panik verursacht nur noch mehr Probleme“, so der Premier in einer TV Ansprache.
01:15 Uhr MESZ: Aufgrund des herannahenden Tropensturms hat der haitianische Präsident Michel Martelly seinen für den 27. bis 30. August geplanten Staatsbesuch in Japan abgesagt. Ein neuer Termin für die Reise ist nach Angaben aus Port-au-Prince nicht bekannt. Auf Puerto Rico kam es zu Überflutungen, umgestürzten Bäumen und lokalen Stromausfällen. Ausläufer des Orkans haben Venezuela gestreift und zu heftigen Niederschlägen geführt. 1.200 Häuser stehen unter Wasser, eine Person wurde von einer einstürzenden Mauer erschlagen.
Donnerstag, 23. August 2012
21:50 Uhr MESZ: Das Nationale kubanische Institut für Meteorologie geht laut einem offiziellen Bulletin davon aus, dass Isaac als Hurrikan der Kategorie 1 östlich auf Kuba treffen wird und über mindestens fünf Provinzen der Karibikinsel zieht. Isaak liegt aktuell etwa 350 Kilometer südöstlich von der Insel Saona (DomRep) und etwa 500 km von der Hauptstadt Santo Domingo entfernt. Der Flugverkehr zwischen der Dominikanischen Republik und Puerto Rico wurde eingestellt, internationale Flüge werden im Moment noch durchgeführt. Für den morgigen Freitag wird mit Streichungen bei Flügen mit Líneas Aéreas, JetBlue, American Airlines, Copa und Delta gerechnet.
20:30 Uhr MESZ: Die Behörden der Dominikanischen Republik bereiten die Evakuierung der gefährdeten Bevölkerung vor. „Wir verschwenden keine Zeit, wir sind bereit“, so Francisco Mateo, Koordinator des lokalen Notfallzentrums von La Ciénaga , an den Ufern des Rio Ozama (Santo Domingo). Die Bewohner wurden aufgefordert, ihre Häuser aus Pappe, Holz und Wellblech zu verlassen und die Notunterkünfte aufzusuchen. Das Nationale Notfallzentrum hat für 22 der 32 Provinzen des Landes „höchste Alarmstufe“ angeordnet und Freizeitaktivitäten am Strand an der Küste, einschließlich der Bereiche der Hotels, verboten. Das Ministerium für Bildung setzte ab Donnerstagmittag die Lehrtätigkeit im ganzen Land aus. Laut Mateo werden 1.600 Gebäude, darunter Schulen und Kirchen, als Unterschlupf für Menschen aus gefährdeten Gebieten zur Verfügung gestellt. Der Sturm wird der Dominikanischen Südküste zwischen 100 und 250 Millimeter Niederschläge bescheren, für Haiti werden die Folgen als katastrophal bezeichnet. Laut dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge leben 421.000 Menschen in Lagern in und um der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Isaac könnte der erste bedeutende Sturm in Haiti seit dem verheerenden Erdbeben von 2010 sein.
Leider kein Kommentar vorhanden!