Am 20. August hat der Parteivorstand der rechts gerichteten ARENA (Alianza Republicana Nacionalista) den Bürgermeister von San Salvador, Norman Quijano, zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen 2014 gekürt. Die Entscheidung wurde von Alfredo Cristiani verkündet, der in der entscheidenden Phase der Friedensverhandlungen (1989-1994) Präsident von El Salvador war und als einflussreicher Unternehmer jetzt Vorsitzender von ARENA ist. Die wichtige Wahl eines geeigneten Kandidaten wurden von einer Kommission aus drei Ex-Präsidenten getroffen. Bezeichnenderweise fehlte des letzten von der ARENA gestellten Präsidenten, Tony Saca (2004-2009). Er wird möglicherweise für die ARENA-Abspaltung GANA (Gran Alianza por la Unidad Nacional) ins Rennen gehen. Saca wurde 2009 aus der ARENA ausgeschlossen und hat sich noch nicht festgelegt.
Norman Noel Quijano Gonzálezwurde am 2. November 1946 in Santa Ana(im Westen des Landes gelegen) geboren und innerhalb der ARENA politisch sozialisiert. Es ist von Beruf Zahnmediziner und wurde in den ersten demokratischen Wahlen nach dem Bürgerkrieg 1994 in die Nationalversammlung gewählt, wo er bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister der Hauptstadt San Salvador am 18. Januar 2009 Abgeordneter war. Im März 2011 wurde er in seinem Amt bestätigt.
Bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2014 wird er gegen Salvador Sánchez Cerén, den derzeitigen Vizepräsidenten, antreten. Er wurde von der links gerichteten FMLN (Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional) bereits im Juni als Präsidentschaftskandidat nominiert. Meinungsumfragen und politische Beobachter räumen dem “historischen Führer” und Ex-Kommandanten der Guerilla allerdings nur geringe Chancen gegen den durchaus populären Bürgermeister der Hauptstadt ein, so dass es innerhalb der Linkspartei auch kritische Stimmen gegen diese Nominierung gibt.
Salvador war gemeinsam mit Mauricio Funes bei den Wahlen 2009 siegreich. Damals wurde erstmals ein linker Präsident gewählt und eine 20 Jahre dauernde Präsidentschaft der ARENA beendet. Allerdings sprach der Journalist Funes ein viel breiteres politisches Spektrum als Sánchez Cerén an. Dieser kann vorwiegend auf die diversen sozialen Bewegungen zählen, die schon Unterstützung signalisiert haben. Ob dies für einen Sieg bei den Wahlen reicht, bezweifeln viele.
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