Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Survival International haben die Behörden Paraguays Berichte bestätigt, denen zufolge ein Viehzuchtunternehmen von einem der reichsten Männer Spaniens den Wald eines unkontaktierten Volkes illegal zerstört hat. Demnach ist das betroffene Unternehmen Carlos Casado SA im Besitz des spanischen Bau- und Immobiliengiganten Grupo San José. Jacinto Rey González ist Geschäftsführer beider Unternehmen und Mehrheitsaktionär von Grupo San José.
Anfang des Monats enthüllte Survival International, dass paraguayische Behörden das Grundstück Carlos Casados durchsucht und dabei ungenehmigte, großflächige Abholzung entdeckt hatten. Der rapide schwindende Wald ist die letzte Zuflucht unkontaktierter Ayoreo-Indianer.
Grupo San José hat jedes Wissen über die Aktivitäten von Casado bestritten. Carlos Casado selbst hat erklärt, keine illegalen Arbeiten durchzuführen. In einer Mitteilung auf der Webseite des Unternehmens erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Diego Eduardo León: “[Wir] dementieren kategorisch jedwede unerlaubte Abholzung in Paraguay”.
Doch in einem Schreiben des paraguayischen Umweltministeriums an eine Ayoreo-Organisation wird bestätigt, dass Arbeiten, wie der Bau von Wasserbecken und einer Straße, durch das Unternehmen vorgenommen wurden und dass dafür nicht die erforderlichen Genehmigungen vorlagen.
Die meisten Ayoreo wurden bereits kontaktiert, aber einige leben noch unkontaktiert in den Wäldern West-Paraguays. Sie sind die letzten unkontaktierten Indianer Südamerikas außerhalb Amazoniens. Stetig ansteigende, meist illegale Zerstörung des Waldes in der Region sorgt dafür, dass sie ständig auf der Flucht sind.
Grupo San José war für die kürzliche Erweiterung des Prado-Museums in Madrid, Teil der Hochgeschwindigkeitsverbindung Madrid-Valencia und viele andere Projekte verantwortlich.
Leider kein Kommentar vorhanden!