Die 13-jährige Schülerin Isadora Faber aus Florianópolis in Brasilien hat mit einem virtuellen „Klassenbuch“ einen virtuellen Hit auf Facebook gelandet und gleichzeitig viel für ihre eigene Schule erreicht. Ihre Seite über Probleme in der von ihr besuchten öffentlichen Schule erhielt in nur knapp 48 Stunden über 150.000 „Gefällt-Mir“-Angaben, nachdem mehrere lokale Medien über das Mädchen und ihre Ambitionen berichtet hatten. Seit Mitte Juli hatte sie in dem sozialen Netzwerk über die ihrer Meinung nach ungenügenden Zustände informiert und die Missstände auch gleich per Fotohandy und Videokamera dokumentiert.
„Ich will Verbesserungen nicht nur für mich, sondern für alle“ schreibt sie auf der Facebook-Seite Diário de Classe – a verdade… im Infobereich. Sie wolle die Wirklichkeit an öffentlichen Schulen aufzeigen, die Seite betreibe sie ganz alleine. Und hat damit gigantischen Erfolg. Waren es am Montag (27.) „nur“ rund 6.000 Likes gewesen, stieg die Zahl bis zum Dienstagmorgen bereits auf über 50.000. Und zum Zeitpunkt dieses Berichtes folgen ihr bereits weit über 150.000 Facebook-Nutzer aus aller Welt.
In ihren Posts geht es um defekte Ventilatoren, kaputte Tische, freiliegende Stromkabel oder fehlende Toilettensitze. Alles wurde akribisch dokumentiert und hinterfragt. Zudem lud sie kurze Videoclips hoch, in denen sie ihr Engagement begründet. Aber nicht nur die physische Struktur der Bildungseinrichtung wird von ihr thematisiert. „Ich habe mir gedacht, ich mache die Seite, da ich einen Mathematiklehrer habe, der nicht unterrichten kann. Er hat keine Autorität in der Klasse und niemand lernt etwas“ so das nach eigenen Angaben eher schüchterne Mädchen.
Ihre Eltern unterstützen das Engagement und auch ihre Klassenkameraden sind begeistert. Nun hofft Isadora, dass sie auch aus anderen Schulen Fotos von „Mängeln“ geschickt bekommt, die sie dann auf ihrer Seite veröffentlichen will. „In irgendeiner Form müssen wir ja eine bessere Bildung fordern“ so der Teenager, der natürlich auch darüber berichtet, wenn ein Problem gelöst wurde.
Wie im Fall des Mathelehrers. Der soll laut der Direktorin der Schule in Kürze zunächst durch eine Ersatzkraft ersetzt werden, bis die zuständige Abteilung der Stadtverwaltung den dauerhaften Austausch genehmigt hat. Die defekten Ventilatoren und freiliegenden Kabel sind zudem bereits Geschichte. Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung auf Facebook waren die Mängel urplötzlich behoben.
Doch es kommt noch besser. Die lokale Schulbehörde hat aufgrund der gigantischen Popularität nun sogar angekündigt, die komplette Schule von Grund auf zu sanieren. Die Arbeiten sollen bereits in dieser Woche beginnen. Zudem soll in naher Zukunft ein Elternbeirat eingerichtet werden, der gemeinsam mit Lehrern und Verwaltung zukünftige Probleme bereits im Vorfeld verhindern soll.
Sowas gehört mal in Venezuela gemacht,damit die Öffentlichkeit erfährt,
wie es in venezolanischen Schulen aussieht,und das verlogene Regierungs
pack stoppt.