Das in La Paz am Dienstag (28.) entdeckte uranhaltige Gestein ist laut Boliviens Bergbauminister Mario Virreira für Menschen nicht gefährlich. Nach vorläufigen Berichten könnte es sich bei dem Material um Columbit-Tantalit handeln, welches nur geringe Spuren von Uran enthalten.
Die auf einem offenen LKW im Zentrum des bolivianischen Regierungssitzes gefundenen zwei Tonnen Erz würden „keine für Menschen gefährliche Strahlung“ abgeben, so Virreira auf einer Pressekonferenz. Dies hätten zwei unabhängig voneinander durchgeführte chemische Analysen ergeben. Endgültige Ergebnisse über die genaue Zusammensetzung würden jedoch erst in zwei bis drei Wochen vorliegen.
Seiner Aussage ist nach weiterhin unklar, woher die Lieferung stammt und für welchen Zweck sie bestimmt war. Eine Sonderkommission seines Ministerium werde den Fall genau untersuchen.
Aus Columbit-Tantaliterz kann reines Tantal gewonnen werden. Dies ist ein extrem säure- und hitzebeständiges Element, welches Anfang des letzten Jahrhunderts unter anderem in Glühlampen Anwendung fand. Heute wird es vornehmlich für den Bau von Kondensatoren oder in der Mikroelektronik verwendet. Es ist nicht giftig und kann sogar für medizinische Implantate eingesetzt werden.
Ersten Vermutungen zufolge kam das Erz aus Brasilien. Das größte Land Südamerikas ist derzeit weltweit einer der größten Exporteure des hochbeständigen Metalles, welches in den vergangenen Jahren starken Preisschwankungen unterlag. Momentan kostet reines Tantal bis zu 2.500 US-Dollar, das Kilo Erz wird je nach Reinheitsgrad zwischen 50 und 200 US-Dollar gehandelt. Der Wert der beschlagnahmten Lieferung könnte damit durchaus den Wert von 100.000 US-Dollar deutlich überschreiten.
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