Mehr als 3 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten in Peru in der Landwirtschaft oder üben ein anderes gefährliches Handwerk aus. Damit liegt Peru mit an der Spitze der Länder mit der höchsten Rate der Kinderarbeit in Lateinamerika.
Laut einer Studie der „International Labor Organization“ (ILO) sind die Zahlen der Kinderarbeit in Peru fast identisch mit denen in Guatemala, Honduras und Bolivien, die damit zusammen die Länder mit der höchsten Rate der Kinderarbeit in ganz Lateinamerika anführen. Gemäss der ILO sind diese Zahlen höher als von der Organisation erwartet. Mit 3,3 Millionen Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 17 Jahren führen damit etwa 42 Prozent der Bevölkerung des Landes in diesem Alter eine wirtschaftliche Tätigkeit aus. Mehr als zwei Millionen Arbeitnehmer sind dabei zwischen 5 und 13 Jahre alt.
Eine nationale Umfrage über Kinderarbeit ergab dabei, dass 66,7 Prozent der Kinder zwischen 5 und 13 Jahre ununterbrochen in der Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Bergbau beschäftigt sind. 70 Prozent der Kinder arbeiten dabei unter Bedingungen, die als sehr gefährlich bezeichnet werden müssen. Die Mehrheit der Kinder arbeitet dabei in ländlichen Gebieten (70 Prozent), während in städtischen Gebieten die Zahl auf 27 Prozent absinkt.
Laut der ILO sind viele Kinder zur Arbeit verdammt, da ihre Väter und Mütter aus armen Haushalten stammen. Es entsteht ein Teufelskreis von Armut und Ausgrenzung, der die Entwicklung des ganzen Landes kennzeichnet und hemmt. Die Umfrage ergab außerdem, dass mehr als ein Drittel der Erwachsenen ebenfalls als Kinder gearbeitet haben und bezeugt damit, wie tief die Kinderarbeit in Peru verwurzelt ist.