Whale Watching in der Dominikanischen Republik

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Datum: 20. Februar 2010
Uhrzeit: 17:02 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Jedes Jahr von Ende Dezember bis Ende März kommen mehr als 1.000 Buckelwale aus der Polarregion in die Bucht von Samaná in der Dominikanischen Republik, um sich zu paaren und ihre Jungen zur Welt zu bringen. In dieser Zeit kann man die Wale mit etwas Glück sogar von Land aus beobachten. Buckelwale werden bis zu 15 Meter lang und bis zu 40 Tonnen schwer. Samaná ist eine Provinz im Nordosten der Dominikanischen Republik und umfasst die gleichnamige Halbinsel. An der Nordseite der Halbinsel befinden sich einige der schönsten Strände der Karibik überhaupt. Sie ähneln mit ihrer dichten tropischen Vegetation und den Kokospalmen, die bis ins Meer reichen, zum Verwechseln den Stränden des Südpazifiks. In der 14 km breiten Bucht von Samaná kann man von Dezember bis März Buckelwale  beobachten, die zur Paarung dorthin kommen.

Etwa 85 Prozent des im Nordatlantik lebenden Buckelwalbestandes (ca. 10.000 Exemplare), die man hier „ballenas jorobadas“ nennt, verbringen die Wintermonate zwischen Mitte Januar und Mitte März nach einer langen Wanderung von Island und Grönland via Neu-England in den warmen karibischen Gewässern. Zu ihren bevorzugten Paarungs- und Wurfplätzen vor Ort gehören die unzugänglichen Silberbänke (Banco de la Plata), eine langgezogene Untiefe etwa 150 Kilometer nordöstlich von Puerto Plata und die Samanábucht, der größte geschützte Naturhafen der Karibik.

Das Whale-Watching in der Bucht von Samana ist ein großartiges Erlebnis. Zwar können die Veranstalter keine Garantie übernehmen, dass man tatsächlich Buckelwale zu sehen bekommt, doch im Februar sind die Chancen dafür ganz ausgezeichnet, während sie im März meist schon wieder schlechter werden. Die Boote starten in mehreren Orten, beispielsweise in Santa Barbara de Samana oder in Sabana de la Mar auf der anderen Seite der Bucht.

Dominikaner, die hier leben, waren schon immer Fischer, aber nie Walfänger. Doch inzwischen leben einige recht gut von den Walen, denn das Naturschauspiel ist für Samana zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden. Mit ihrer Hilfe wurden von der Regierung folgende Regeln für die Walbeobachtung aufgestellt: Walbeobachtungsfahrten können nur mit einer Genehmigung der Dirección Nacional de Parques (staatliche Leitungsstelle der Naturparks) stattfinden. Nur jeweils ein großes (über 9 Meter) und zwei kleinere (weniger als 9 Meter) Boote dürfen sich einem Wal oder einer Walgruppe zur gleichen Zeit nähern. Ein Mindestabstand von 80 Metern muss zu den Tieren eingehalten werden, während wartende Schiffe sich in 500 Meter Entfernung aufhalten. Sobald die vorgeschriebene Entfernung erreicht ist, soll das Schiff im Leerlauf driften (Motor darf nicht ausgeschaltet werden). Die maximale Dauer der Beobachtung einzelner Tiere oder Gruppen darf nicht 30 Minuten überschreiten, und die erlaubte Höchstgeschwindigkeit im Gebiet jenseits der Insel Cayo Levantado beträgt 5 Knoten. Schließlich ist es jedem Passagier strengstens verboten, in der Nähe von Walen zu schwimmen oder zu tauchen. Letzteres ist sicherlich nicht nur zum Schutz der liebestollen 30ig-Tonner gedacht!

Die Anzahl der Länder, in denen heute Whale Watching angeboten wird, ist auf über 87 gestiegen und an rund 500 Orten ist Walbeobachtung möglich. Whale Watching ist inzwischen zu einem weltumspannenden Geschäft mit mehreren Milliarden US-Dollar Einnahmen geworden. 1986 kamen nach Samaná noch nicht einmal 1000 Touristen zum Whale-Watching. Bis heute kletterte die Zahl laut einer Studie des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) zufolge in den vergangenen Jahren jedoch auf mehr als 30 000 Besucher. Inzwischen gibt es aber auch Warnungen, dass eine Grenze erreicht sei und die Wale noch mehr Störungen durch die Beobachtungsboote nicht verkraften würden.

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