Französisch-Guayana: Countdown für zweiten Start von Galileo-Satelliten

Lanceur en ZL

Lanceur en ZL - Vol 189 - Le 30/06/2009
Datum: 11. Oktober 2012
Uhrzeit: 10:54 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Entwicklung eines globalen Satellitennavigationssystems

Der Countdown hat bereits begonnen: Am Freitag (12.) um 18.15 Uhr UTC sollen der dritte und der vierte Galileo-Satellit von Europas Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) aus starten. Dieses zweite Paar EADS-Astrium-Satelliten wird an Bord einer von Arianespace gesteuerten Sojus-Rakete in ihre Umlaufbahnen geschossen. Die aus vier Satelliten bestehende Anfangskonstellation ist damit bereit für die Validierung und Feinjustierung des Systems, bevor ab 2013 weitere 22 Satelliten hinzukommen.

Mit Galileo können die Nutzer einschlägiger Anwendungen ihre genaue Position in Raum und Zeit wie mit dem US-amerikanischen GPS, jedoch noch genauer und zuverlässiger, bestimmen. Galileo steht unter ziviler europäischer Kontrolle und wird mit dem amerikanischen GPS kompatibel sowie bei einigen Diensten sogar mit GPS interoperabel, jedoch davon unabhängig sein. Als die Galileo-Satelliten 2012 in Kombination mit GPS‑Satelliten getestet wurden, zeigte sich eine deutliche Leistungsverbesserung.

Galileo ist das Programm der Europäischen Kommission zur Entwicklung eines globalen Satellitennavigationssystems unter ziviler europäischer Kontrolle. Galileo wird mit dem US‑amerikanischen GPS und dem russischen Glonass kompatibel sein. Einige Galileo-Dienste werden mit GPS und Glonass interoperabel sein, dabei aber von beiden unabhängig bleiben.

Französisch-Guayana ist ein Überseedépartement und eine Region Frankreichs. Französisch-Guayana liegt im Norden von Südamerika am Atlantischen Ozean zwischen Brasilien und Suriname bei 4° nördlicher Breite und 53° westlicher Länge. Französisch-Guayana ist ein vollintegrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der Europäischen Union und der NATO. Der Euro ist gesetzliches Zahlungsmittel.

Die ESA betreibt zusammen mit der Französischen Raumfahrtbehörde CNES in Kourou den Weltraumbahnhof Centre Spatial Guyanais. Dort startet Arianespace die Trägerraketen vom Typ Ariane mit Kommunikationssatelliten und anderen Nutzlasten. Der Weltraumbahnhof wurde ausgebaut, damit seit Dezember 2011 auch Sojus- und Vegaraketen von Kourou aus starten können. Durch die Nähe zum Äquator benötigen die Raketen bei einem Start von hier weniger Treibstoff als von Europa, um eine Nutzlast auf eine bestimmte Bahnhöhe zu befördern.

Der Weltraumbahnhof ist der wichtigste Pfeiler der Wirtschaft von Französisch-Guayana. Mittlerweile ist auch das Raumfahrtgelände in Kourou zu einem touristischen Motor der Binnenwirtschaft geworden.

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