Die Mehrheit der Menschen auf Puerto Rico sucht den Anschluss an die USA und möchte die in der Karibik gelegene Inselgruppe als vollwertigen US-Bundesstaat sehen. Dies ist das Ergebnis eines zeitgleich mit der US-Präsidentschaftswahl 2012 abgehaltenen Referendums. Nach Auszählung von rund 95 Prozent aller Stimmen votierten 54 Prozent der mehr als zwei Millionen Wahlberechtigten gegen die Fortführung des derzeitigen Status als „assoziierter Freistaat“.
In einer weiteren Frage sprachen sich laut der lokalen Wahlkommission 61 Prozent der Wähler und Wählerinnen für einen vollständigen Anschluss von Puerto Rico als 51. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika saus. Lediglich ein Drittel wünschte sich keine Änderung der Situation, nur knapp fünf Prozent forderten die völlige Unabhängigkeit von den USA, wo sie derzeit keine Steuerpflicht haben und kein Wahlrecht besitzen.
Es war bereits das vierte Referendum über den politischen Status der Insel. Bereits seit 1917 haben die Einwohner die US-Staatsbürgerschaft, seit 1952 den Status der „freien Assoziierung“. Dieser wurde in den Plebisziten 1967, 1993 und 1998 jeweils bestätigt. Bei dem jetzigen Volksentscheid hatten die Wähler gleich zwei Fragen zu beantworten: „Sind Sie damit einverstanden, den derzeitigen politisch-territorialen Status beizuhalten?“ sowie „Geben Sie an, welche der folgenden Optionen sie bevorzugen: ein Bundesstaat werden, die Unabhängigkeit verlangen oder ein assoziierter Freistaat sein?“
Nun muss sich der Kongress in Washington mit dem politischen Status von Puerto Rico befassen, da das Referendum nicht bindend ist sondern lediglich eine Empfehlung an die US-Regierung darstellt. Der wiedergewählte US-Präsident Barack Obama hatte zuletzt im Juni 2011 bei einem Besuch in San Juan versichert, seine Regierung würde allerdings die Wünsche der Puertoricaner unterstützen.
Das wäre vielleicht auch für andere lateinamerikanische Staaten ein Ausweg aus der Misere. Nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber doch weitaus besser, als weiterhin in Dreck und Armut zu verharren, oder gar von geisteskranken Diktatoren sozialistischer Färbung terrorisiert zu werden.