Die Länder Lateinamerikas haben in den letzten 20 Jahren die Kindersterblichkeit fast halbiert. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) gibt in ihrem neuesten Bericht allerdings zu bedenken, dass die Unterschiede in den verschiedenen Ländern groß sind. Mangelernährung und Adipositas (Fettsucht) geben Anlass zur Sorge.
Die älteste Gesundheitseinrichtung mit internationaler Ausrichtung stellte fest, dass die Region bei anhaltendem Abwärtstrend der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren die „Millenniums-Entwicklungsziele“ bis 2015 in Bezug auf die Senkung der Kindersterblichkeit erfüllen wird.
Demnach gelang es in Lateinamerika und in der Karibik zwischen 1990 und 2010 die Todesfälle pro Tausend Lebendgeburten von 54 auf 23 zu senken. „Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Rückgang von 4,3% der Sterblichkeit bei Kindern unter 5 Jahren“, lautet die Pressemitteilung der PAHO.
Die Organisation warnte vor den „riesige Unterschieden“ zwischen den lateinamerikanischen Ländern. In Haiti und Bolivien lag die
Sterblichkeit von Kindern unter 5 Jahren bei 87 und 51 Todesfällen pro tausend Geburten, in Kolumbien und Chile jeweils bei 19 und 8.
„Die meisten Todesfälle bei Kindern sind vermeidbar. In Ländern mit hoher Mortalität könnte die Zahl der Todesfälle mit geringfügigen Kosten um mehr als 50% reduziert werden“, kritisierte die Organisation. Der Bericht erwähnt auch auch das Problem der chronischen Unterernährung, unter dem fast 9 Millionen Kinder leiden.
Ein weiteres Problem ist die Fettsucht, die durch falsche Ernährung entsteht. „Übergewicht bereits im Kindesalter ist eine der komplexesten Herausforderungen der öffentlichen Gesundheit in mehreren Ländern. Darüber hinaus leiden 22,5 Millionen Kinder an Anämie“.
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