Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hat am Mittwoch (28.) während einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sein Land den Bogotá-Pakt verlassen wird. Der Pakt anerkennt die Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofs (IGH) in Den Haag, welcher von der kolumbianischen Regierung inzwischen abgelehnt wird. Santos hatte im Streit um die maritime Grenze rund um die Inselgruppe San Andrés und Providencia bereits vor Tagen angekündigt, ein Verlassen des Bogotá-Paktes in Erwägung zu ziehen.
Der Bogotá-Pakt von 1948 ist ein völkerrechtlicher Vertrag, mit dem sich mit Stand vom März 2012 Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, die Dominikanische Republik, Ecuador, Haiti, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru und Uruguay dazu verpflichtet haben, zwischen ihnen bestehende Konflikte ohne die Anwendung oder Androhung von Gewalt und ausschließlich mit friedlichen Mitteln zu lösen.
„Der IGH hat in seinem Urteil gegen unser Volk entschieden, wir haben unsere Konsequenzen gezogen. Eine entsprechende Nachricht wurde an den Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten übergeben“, so Santos. Das Außenministerium hat für die nächsten Stunden eine ausführliche Pressekonferenz anberaumt. Vor wenigen Minuten (18:00 Uhr MESZ) bestätigte der Generalsekretär der OAS, José Miguel Insulza, den Eingang der Rücktrittserklärung.
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