Seit 21 Jahren lebt der 63-jährige Miguel Retrepo mit seiner Frau María García und einem kleinen schwarzen Hund namens Negrita in einer stillgelegten Kanalisation in der kolumbianischen Stadt Medellín. Seine etwa drei Meter hohe und zwei Meter breite „Wohnung“ verfügt über ein Bett, einen kleinen Fernseher, einen kleinen Herd und einen Lüfter für Frischluft. Zu Weihnachten hat er seine Behausung mit Weihnachtsbeleuchtung und allerlei Dekorationen verschönert.
Vor 21 Jahren verlor Miguel seinen Job als Dosen-und Flaschen-Recycler. Da er über keine ausreichenden finanziellen Mittel verfügte, verlegte er seinen Wohnsitz kurzerhand unter die Erde. „Niemand hat mir geholfen, die Polizei bezeichnete mich als verrückt“, so Retrepo, der sich mit der Bewachung von geparkten Fahrzeugen und der Reinigung von Vorplätzen sein Geld verdient.
„Wir leben besser als der Präsident, weil uns hier niemand stört und wir ebenfalls niemanden zur Last fallen. Am allermeisten genießen wir Weihnachten, unsere Weihnachtsbeleuchtung brennt bis zum 31. Dezember. Wir fühlen uns wohl und haben hier unten schon einige Stürme ertragen. Jeder kennt mich und das gefällt mir. Alles was ich brauche wäre neue Farbe für den Frühjahrsputz“, zeigt sich Retrepo überzeugt.
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