Umweltschützer am Titicacasee haben erneut darauf hingewiesen, dass der Titicaca-Riesenfrosch (Telmatobius culeus) vom Aussterben bedroht ist. Das zur Gattung der Anden-Pfeiffrösche (Telmatobius) gehörende und bis zu 50 cm lange und 1 kg schwere Tier lebt endemisch nur im Titicacasee, auf dem Hochplateau der Anden in Peru und Bolivien.
Bekannt wurde der Gigant durch den französischen Meeresforscher Jacques Yves Cousteau, der bei seinen Tauchgängen in den frühen 1970er-Jahren von Millionen Individuen sprach, die im 8.288 Quadratkilometer großen „Lago Titicaca“ leben müssten. Heute ist der Frosch aus vielen Teilen des Sees fast völlig verschwunden, die Gründe für den Rückgang der Population sind vielfältiger Natur.
Wissenschaftler weisen darauf hin, dass das Einleiten ungeklärter Abwässer, eine starke Zunahme des touristischen Schiffverkehrs und das Einschleppen invasiver Arten, welche den Laich der Frösche fressen, hauptsächlich das Leben des Riesenfrosches bedrohen. Er wird allerdings auch von der indigenen Bevölkerung, die an den Ufern des Sees lebt, gegessen und traditionell als Heilmittel verwendet.Ein Extrakt aus den Fröschen wird unter dem Namen „Viagra peruano“ als Aphrodisiakum verkauft.
Vor ein paar Monaten gaben die Behörden des Nationalreservats Titicacasee (Reserva Nacional del Titicaca) die Warnung heraus, dass ein neu aufgetretener Pilz die Frösche weiter dezimiert. Das Einbringen fester Abfälle reduziert den Sauerstoffgehalt des Wassers zunehmend, der schädliche Pilz „Batrachochytrium dendrobatidis“ breitet sich rasend schnell aus. Dieser hemmt den Fluss von Elektrolyten in der Haut der Amphibien und führt zu Herzversagen.
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