In Santiago de Chile hat am vergangenen Wochenende das siebte Gipfeltreffen der EU mit den Staaten Lateinamerikas und der Karibik stattgefunden. Staats- und Regierungschefs aus insgesamt 60 Ländern oder deren Vertreter, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, hatten über Investitionen und den Abbau von Handelsbarrieren gesprochen. In einem Pressestatement wies Merkel darauf hin, dass dies ihr vierter Besuch eines Gipfels zwischen der EU und Lateinamerika (lateinamerikanischen Staaten) war. Nach eigenen Worten habe sie noch keinen Gipfel erlebt, auf dem die Beziehungen so eng, so aufgeschlossen und auch so dynamisch waren.
Laut der Kanzlerin hat dies damit zu tun, dass sich Lateinamerika und die Karibik sehr dynamisch entwickeln und eine ganze Reihe von Handelsbeziehungen entwickelt wurden. Merkel stellte fest, dass die Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika auch von der lateinamerikanischen Seite inzwischen sehr stark gewollt sind.
„Es hat in den letzten zehn Jahren ein großes Wachstum im Handel mit Asien gegeben, und man sieht jetzt, dass es für eine balancierte Kooperation auch sehr wichtig ist, sich auf die Stärken Europas zu beziehen. Dazu gehören unser Know-how in Wissenschaft und Technologie, unsere klaren, guten Investitionsbedingungen und auch unsere Erfahrungen, die wir gerne weitergeben, was zum Beispiel gerade die Berufsausbildung für Facharbeiter anbelangt. So glaube ich, dass wir nach diesem Gipfel eine gute Periode haben werden, um voranzukommen“, zeigte sich Merkel überzeugt.
Als ein Sorgenkind in den Beziehungen wurde das noch nicht erreichte Freihandelsabkommen mit dem Gemeinsamen Markt Südamerikas „MERCOSUR“ bezeichnet. „Wir verhandeln jetzt schon seit 13 Jahren und sind noch nicht zum Ende gekommen. Auf europäischer Seite wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass wir dabei vorankommen. Sowohl der Kommissionspräsident als auch der Ratspräsident haben das beim EU-Brasilien-Gipfel sehr deutlich gemacht, und ich habe dies gestern auch in meinem Gespräch mit der brasilianischen Präsidentin noch einmal unterstrichen“, so die Kanzlerin.
Auf die Frage, dass die CELAC nicht nur von liberalen Demokratien geprägt, sondern auch Diktaturen vorhanden sind, antwortete Merkel: Aufmerksam diplomatisch sage ich jetzt einmal: Natürlich ist klar, dass hier nicht jeder Weg von uns unterstützt wird. Wir machen uns große Sorgen über bestimmte protektionistische Tendenzen in einigen Ländern. Ich werde heute auch noch einmal mit der argentinischen Präsidentin sprechen. Wir teilen natürlich auch bestimmte politische Vorstellungen nicht. Dennoch ist man hier auf einem Gipfeltreffen zusammen, und ich habe den Eindruck, dass diejenigen, die auf freien Handel und auch auf die Fortsetzung der Doha-Runde setzen, doch stark in der Überzahl sind. Wenn Sie sich das Abschlussdokument dieses Gipfels anschauen, dann sehen Sie, dass doch auch viele Positionen, die für uns wichtig sind, in diesem Abschlussdokument enthalten sind.
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