In Brasilien werden am Montag die ersten Opfer der Brandkatastrophe vom vergangenen Wochenende begraben. Bei einem Brand in der Diskothek „Kiss“ im Zentrum der Stadt Santa Maria (Bundesstaat Rio Grande do Sul) kamen nach letzen Meldungen der Behörden 231 Menschen ums Leben, mehr als 80 Personen wurden in verschiedene Krankenhäuser eingeliefert. Präsidentin Dilma Rousseff ordnete eine dreitägige Staatstrauer an, die polizeilichen Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Die 262.000 Einwohner zählende Stadt beherbergt eine der größten öffentlichen Universitäten mit mehr als 15.000 Studenten und ist sehr stark von jungen Menschen beeinflusst. Viele der Studenten hatten sich am Wochenende getroffen, um in dem Tanztempel abzufeiern. Als die Band „Gurizada Fandangueira“ während ihres Auftritts eine Art Leuchtfackel als pyrotechnische Show-Einlage entzündete, kam es zur Katastrophe. Erste Untersuchungen gehen davon aus, dass die Funken des Feuerwerks das Dämmmaterial aus Isolierschaum an der Decke und in den verkleideten Wänden in Brand gesetzt haben könnten. Durch die Diskothek zog ein hochgiftiger Rauch, dem viele der Besucher zum Opfer fielen.
Den Rettungskräften bot sich ein schreckliches Bild. Dutzende tote Jugendliche wurden auf den Toiletten entdeckt, wo sie sich vermeintlichen Schutz vor den giftigen Dämpfen erhofften. Viele Opfer suchten Fluchtwege, die nach den Berichten von Überlebenden von einer Gruppe von Sicherheitsbeamten blockiert wurden. Diese wollten verhindern, dass die Gäste die Diskothek ohne zu bezahlen verlassen wollten.

Eine für Montag (28.) geplante Feier in der Hauptstadt Brasilia (500 Tage bis zu Beginn der Fußball-WM 2014) wurde abgesagt. In Berlin zeigte sich der deutsche Außenminister Westerwelle tief bestürzt über die Brandkatastrophe. „Ich bin zutiefst bestürzt über dieses furchtbare Unglück und möchte den Brasilianern mein tief empfundenes Mitgefühl aussprechen. Unsere Gedanken sind in diesem traurigen Moment bei den vielen Opfern und ihren Familien, Angehörigen und Freunden“, so der Minister.
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