Brasilien benötigt für ein nachhaltiges Wachstum qualifizierten Fachkräfte aus dem Ausland. Dies gab Wellington Moreira Franco, Minister des bei der brasilianischen Präsidentschaft angesiedelten Sekretariats für strategische Bereiche (SAE), bekannt. Nach seinen Worten müsse das Land seine Einwanderungspolitik attraktiver gestalten, um mit qualifizierten Arbeitnehmern aus dem Ausland den Mangel vor allem im Technik- und Technologiesektor zu kompensieren.
„Wir stehen vor einem ernsten Problem und brauchen deshalb ein offenes, freundliches und günstiges Umfeld, welches sich für Unternehmertum einsetzt und Innovationen schafft“, so Franco während des Seminars „Migration Policy Development and Production“, welches von der brasilianisch-deutschen Handelskammer ausgerichtet wurde. Neben Mechanismen zur Verringerung der Bürokratie schlug Franco die Modernisierung/Vereinfachung des Visa-Prozesses und eine differenzierte Behandlung für Migranten vor, um gerade hochqualifizierten Einwanderern den Einstieg zu erleichtern.
„Ohne Ausbau eines Kontingents von qualifizierten Arbeitskräften haben wir große Schwierigkeiten bei der Steigerung der Produktion. Das Land kann die erforderliche Ausbildung von Fachkräften nicht mit der gleichen Geschwindigkeit der wachsenden Nachfrage nach Arbeitskräften in den technischen Bereichen befriedigen“, analysierte der Minister und wies darauf hin, dass 0,3% der brasilianischen Bevölkerung aus Einwanderern besteht (ein Drittel davon über 65 Jahre). Um sich dem lateinamerikanische Durchschnitt an Immigranten anzunähern, müsste Brasilien seine Anzahl an Einwanderungen verfünffachen (Weltweiter Durchschnitt verzehnfachen).
Laut Carlos Mariani Bittencourt, Präsident der Industrieunternehmen des Bundesstaats Rio de Janeiro (FIRJAN), stell das neue Phänomen der Arbeitsmigration entscheidende Herausforderungen, welche Brasilien überwinden muss. Er wies darauf hin, dass es in den letzten zwei Jahren eine 64-prozentige Steigerung der Expatriates in Brasilien gab. Dies vor allem im Öl-und Gassektor durch die Entdeckungen von gewaltigen Pre-Salz-Vorkommen im Santos-Becken.
JA der Fachkräftemangel ist nicht nur in Deutschland ein Problem, sondern auch in anderen Ländern wie, Brasilien. Brasilien braucht dringend Fachkräfte. 400.000 bis 500.000 qualifizierte Fachkräfte sollen für die Wirtschaft in Brasilien in den nächsten Jahren ins Land geholt werden. Lediglich 12 Prozent der 25- bis 34-jährigen verfügen über einen höheren Bildungsabschluss. Genauso wie hierzulande sind somit auch in Brasilien die Fachkräfte knapp. (Quelle: http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/kunden-maerkte/unternehmen-in-brasilien-umgehen-mit-dem-custo-brasil/ )
In Deutschland ist es noch nicht so dramatisch. Begründet wird der Fachkräftemangel als weitere Folge des Custo Brasil.
Gruß,
W.