Venezuela – Düsseldorf: Zoll konfisziert Scheck über 70 Millionen US-Dollar – Update

Datum: 03. Februar 2013
Uhrzeit: 14:57 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Untersuchung wegen des Verdachts der Geldwäsche eingeleitet

Einen Scheck der „Banco de Venezuela“ über 300 Millionen Bolivares (knapp 70 Millionen US-Dollar) fanden Zöllner am Düsseldorfer Flughafen bei einem Iraner, der über die Türkei aus dem Iran einreiste. Auf die Frage nach mitgeführten Barmitteln antwortete der Reisende, dass er weniger als 10.000 Euro mitführe. Tatsächlich fanden die Zöllner zunächst nur knapp 5.000 Euro Bargeld in verschiedenen Währungen. Nach Angaben der Opposition in Venezuela soll es sich bei dem Iraner um den ehemaligen Zentralbankpräsident, Tahmasb Mazaheri, handeln.

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Die Anmeldepflicht für Barmittel umfasst allerdings nicht nur Bargeld, sondern unter anderem auch Sparbriefe, Schecks, Aktien und Wechsel. In einem Seitenfach des Handgepäcks befand sich schließlich der besagte Scheck. Da der Reisende vor Ort keine schlüssigen Angaben zu Empfänger und Verwendungszweck des Schecks machen konnte, stellten die Zöllner das Dokument sicher und leiteten gegen den Beschuldigten ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen der Nichtanmeldung von Barmitteln im Wert von über 10.000 Euro ein. Diese Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu einer Million Euro geahndet werden.

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Der Iraner soll inzwischen erklärt haben, dass der Scheck für den Bau von 10.000 von der Regierung von Venezuela finanzierten Wohnungen war. Diese sollen mit der Hilfe der Iranis gebaut worden sein. Die Behörden haben trotzdem eine Untersuchung wegen des Verdachts der Geldwäsche eingeleitet.

Seit dem 15. Juni 2007 müssen Drittlandsreisende ihre mitgebrachten Zahlungsmittel ab einem Gesamtwert von 10.000 Euro unaufgefordert schriftlich anmelden. Mit ihren Kontrollen tragen Zöllnerinnen und Zöllner dazu bei, illegale Geldbewegungen über die Außengrenzen der EU hinweg zu unterbinden, um dadurch Geldwäsche, Finanzierung von Terrorismus und Kriminalität zu bekämpfen.

Werden mitgeführte Barmittel nicht angemeldet oder werden unzutreffende beziehungsweise unvollständige Angaben gemacht, liegt eine Ordnungswidrigkeit vor.

Update:

Wie agência latina press auf Nachfrage beim Hauptzollamt in Düsseldorf erfuhr, ist der Fall an das Zollfahndungsamt Essen abgegeben worden. Entgegen anderslautenden Meldungen hatte sich der Vorfall bereits am 21. Januar ereignet, wurde aber erst jetzt publik gemacht. Da es sich um eine Ordnungswidrigkeit handelte, kam es zu keiner Festnahme und der Iraner durfte seine Reise fortsetzen. Im Moment wird von der Zollfahndung die Echtheit des Schecks überprüft. Weitere Details wurden nicht bekannt gegeben. Während sich Caracas noch nicht zu dem Vorfall geäußert hat, forderte Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski eine Erklärung von der aktuellen Regierung.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    VE-GE

    Eine besser Luege hatte er nicht ????? Was will man mit einem Scheck ausgestellt in BSF ausserhalb Venezuelas ???

  2. 2
    Wolfgang

    Genau, diese Story stinkt zum Himmel,! Wer baut fuer Bolis Wohungen? Und vor allem wo? Dazu war es auch noch ein frueherer iranischer Minister! Aber die Deutschen muessten auch wissen dass es fuer Bolis ausserhalb VEN nix gibt, erst recht nicht als Scheck! Und: war es die Banco de Venezuela oder die Banco CENTRAL de Venezuela ?? Ich bin gespannt, was aus dieser Story wird.

  3. 3
    patriot

    amigos, das Geld wird in Sucre gehandelt, nicht in Bolis, damit kann man dann auch in ganz Südamerika ein jeder Bank in Dollars tauschen…, Geldwäsche mal einfach gemacht…

  4. 4
    VE-GE

    patriot@ Im Artikel steht ganz deudlich BOLIVARES und nicht Sucre.

  5. 5
    Der Bettler

    So wie ich das verstanden habe,ist das die Bezahlung von Iranern mitgebauten Häusern in Venezuela.Aber was tut der Mensch mit dem unbrauchbaren Scheck in Deutschland? Wohin wollte er weiter reisen ?
    Irgend etwas stimmt da nicht.

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