Indigene aus dem Amazonas-Regenwald in Peru und Brasilien haben sich zusammengetan, um ein kanadisches Öl-Unternehmen davon abzuhalten, ihr Land zu zerstören und das Leben unkontaktierter Völker zu bedrohen. Dies berichtet die internationale Nichtregierungsorganisation „Survival International“. Demnach haben sich am Samstag (9.) Hunderte Matsés-Indianer an der Grenze zwischen Peru und Brasilien versammelt und ihre Regierungen aufgefordert, Erkundungen zu stoppen, da die Bauarbeiten ihre Heimat im Wald zerstören würden.
Laut Survival hat der Ölkonzern Pacific Rubiales mit Hauptsitz in Kanada bereits begonnen, in Perus “Block 135” nach Öl zu suchen. “Block 135” liege allerdings unmittelbar auf einem Stück Land, welches als Schutzgebiet für unkontaktierte Völker vorgeschlagen wurde.
Rund 2.200 Matsés leben entlang der peruanisch-brasilianischen Grenze. Gemeinsam mit dem verwandten Matis-Volk wurden sie wegen ihres Gesicht-Schmucks und Tätowierungen, die wie das Schnurrhaar und die Zähne des Jaguars aussahen, als “Jaguar-Volk” bekannt. 1960 wurde erstmals mit den Matsés Kontakt aufgenommen. Seitdem leiden sie unter Krankheiten, die von Außenstehenden eingeschleppt wurden. Auch unkontaktierte Völker sind vom Kontakt zu Außenstehenden bedroht, weil sie keine oder wenige Abwehrkräfte gegen eingeschleppte Krankheiten gebildet haben.
Trotz ihres Versprechens, die Rechte der indigenen Bevölkerung des Landes zu schützen, hat die peruanische Regierung das Projekt in Höhe von 36 Millionen US-Dollar genehmigt. Pacific Rubiales wird auf Hunderten von Kilometern seismische Tests im Wald unkontaktierter Völker durchführen und nach Öl bohren.
Die Regierung hat zudem eine Genehmigung zur Öl-Erkundung in “Block 137” ausgestellt – gerade nördlich von “Block 135” – , das direkt auf Matsés-Land liegt. Trotz erheblichen Drucks des Konzerns, wehrt sich das indigene Volk konsequent gegen die Aktivitäten des Öl-Unternehmens in seinem Wald. Die Oberläufe mehrerer Flüsse, auf die indigene Völker angewiesen sind, könnten durch die seismischen Tests und die Bohrlöcher verschmutzt werden, was voraussichtlich auch jenseits der Grenze in Brasiliens Javari-Tal, der Heimat mehrerer unkontaktierter Völker, Auswirkungen haben wird.
Leider kein Kommentar vorhanden!