CineLatino feiert 20-jähriges Bestehen

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Datum: 14. März 2013
Uhrzeit: 08:43 Uhr
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Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Doppeljubiläum erwartet das Festivalpublikum

Ein Doppeljubiläum erwartet das Festivalpublikum in Tübingen, Stuttgart und Freiburg: CineLatino feiert sein 20-jähriges Bestehen. Und CineEspañol hat nach 10 Jahren auch allen Grund zum Feiern! Was als kleine Filmreihe begann, hat Durchhaltevermögen bewiesen und sich zur wichtigsten Plattform für den lateinamerikanischen und spanischen Film in Deutschland entwickelt. Als eines der traditionsreichsten Festivals des Filmtage Vereins in Tübingen bietet das CINELATINO seinem Publikum immer wieder faszinierende Einblicke in entfernte Kulturen, Raritäten des internationalen Kinos und Begegnungen mit renommierten Filmemachern.

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LÄNDERSCHWERPUNKT
Mit dem diesjährigen Länderschwerpunkt Argentinien wird eine der bedeutendsten lateinamerikanischen Filmnationen vorgestellt, unter anderem mit einem ihrer aktuell wichtigsten Vertreter: Berlinale-Preisträger Daniel Burman und seinem jüngsten Film La suerte en tus manos.Zudem machen Infancia clandestina von Benjamín Ávila, der Dokumentarfilm Papirosen von Gastón Solnicki oder Abrir puertas y ventanas von Milagros Mumenthaler (Goldener Leopard Locarno 2011) neugierig auf ein Land, das sich mit seiner Vergangenheit als Militärdiktatur, einem starken Gefälle zwischen Arm und Reich und mit der deutschen Migration während und nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt.

JUNGE SPANISCHE WELLE
Der spanische Autorenfilm sucht in Zeiten der Krise nach neuen Wegen. LowbudgetProduktionen und die digitalen Filmformate ermöglichen es vor allem jungen Filmemachern, ihre Ideen zu verwirklichen. Entstanden sind Werke wie Mapa von León Siminiani, Ensayo final para utopÍa von Andrés Duque oder Pablo’s Winter von Chico Pereira (Preise in Leipzig und Amsterdam) – Dokumentarfilme, die mit ihrem sehr persönlichen Erzählansatz formalen Freiraum für sich beanspruchen.

HIGHLIGHTS
Ein Filmhighlight im Programm von CineEspañol ist außerdem Una pistola en cada mano: in dem Episodenfilm von Cesc Gay müssen sich acht Männer (darunter Goya-Gewinnerin Candela Peña) mit ihrer Midlife-Crisis auseinandersetzen. Flamenco, Flamenco von Carlos Saura (Retrospektive bei CINELATINO 2010) und 18 comidas von Jorge Coira widmen sich dem Sinnlichen: dem Tanzen und dem Essen in der spanischen Kultur.

Im Programm von CineLatino wartet auf die Zuschauer u.a. das preisgekrönte Debüt O som ao redor von Kleber Mendonça Filho. Die Milieustudie einer brasilianischen Mittelklasse-Wohngegend
gilt als einer der besten brasilianischen Filme der letzten Jahre. Weitere Erstlingsfilme wie El limpiador aus Peru, Carne de perro aus Chile oder La sirga aus Kolumbien zeugen von der sehr diversen Filmkultur Lateinamerikas.

MASTERCLASS
In Kooperation mit der Universität Tübingen findet eine Masterclass mit Daniel V. Villamedianastatt. Villamediana, der zuletzt mit La vida sublime bei CINELATINO vertreten war, gehört zu den engen Begleitern des Festivals. Der junge spanische Regisseur wird neue Perspektiven auf die Entstehung eines Films eröffnen. Dabei steht eine experimentelle Herangehensweise im Mittelpunkt, die nicht den konventionellen Weg vom Drehbuch über den Filmdreh zum Schnitt geht.

RETROSPEKTIVE

Die Retrospektive Glauber Rocha bietet die seltene Gelegenheit, das Werk des 1981 verstorbenen, brasilianischen Ausnahme-Regisseurs und wichtigsten Vertreters des „Cinema Novo“ kennenzulernen: Filme wie Terra em transe, Barravento und O dragão da maldade contra o santo guerreiro (bekannt als Antônio das mortes) zeugen von einer außergewöhnlich kraftvollen Bildsprache und einer Radikalität, mit der Glauber Rocha für heftige Diskussionen sorgte und zu einem großen Namen in der lateinamerikanischen Kino-Geschichte wurde.

WETTBEWERB
Junges Kino und aufstrebende Filmemacher prägen in diesem Jahr auch den Wettbewerb. Für den mit 1.000 Euro dotierten Tübinger Publikumspreis – gestiftet von den Sprachtrainingsprogrammen Vivat Lingua! – sind fast ausschließlich Debütfilme nominiert:

  • A floresta de Jonathas (Brasilien 2012) von Sergio Andrade
  • Carne de perro (Chile 2012) von Fernando Guzzoni
  • El limpiador (Peru 2012) von Adrián Saba
  • Germania (Argentinien 2012) von Maximiliano Schonfeld
  • La sirga (Kolumbien 2012) von William Vega
  • Mapa (Spanien 2012) von León Siminiani
  • O som ao redor (Brasilien 2012) von Kleber Mendonça Filho
  • Papirosen (Argentinien 2011) von Gastón Solnicki
  • Animals (Spanien 2012) von Marçal Forés
  • VERANSTALTER
    Das Festival wird von den Filmtagen Tübingen e.V. in Zusammenarbeit mit Vereinigte Lichtspiele Tübingen, Delphi Stuttgart, Club Voltaire Tübingen, dem Dachverband der Lateinamerikanischen Vereine Stuttgart und dem Kommunalen Kino in Freiburg veranstaltet.

    Termine:
    Tübingen: 17. – 24. April 2013 im Kino Museum
    Stuttgart: 18. – 24. April 2013 im Kino Delphi
    Freiburg: 17. – 24. April 2013 im Kommunalen Kino

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