Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet schätzte am Donnerstag, dass der Wiederaufbau des Landes nach dem Erdbeben mindestens 3 bis 4 Jahre dauern wird. Gleichzeitig reduzierte sie die Angaben über die Höhe der Todesopfer auf 279, da nach ihren Angaben nicht zwischen Getöteten und Vermissten unterschieden worden sei.
Das verheerende Erdbeben in Chile hat nicht nur mehr als eine halbe Millionen Gebäude zerstört und knapp 2 Millionen Menschen obdachlos gemacht. Es sorgte auch für ein Chaos innerhalb der Regierung. Falsche Einschätzungen, fehlende Tsunami-Warnungen und Ränkespiele: Nach dem Erdbeben wird Kritik an der Regierung laut. Die sozialistische Präsidentin Michelle Bachelet hatte offenbar das Ausmaß der Katastrophe falsch eingeschätzt. Wurden in den ersten Tagen nach dem Beben die Opferzahlen ständig erhöht, rudert die Regierung nun zurück. Vierundzwanzig Stunden nach der offiziellen Meldung von 802 Todesopfern teilte der stellv. Innenminister Patrick Rosende mit, dass es unklar sei, wie viele Menschen insgesamt gestorben seien.
Es gebe noch hunderte von unidentifizierten Toten in den Leichenhallen des Landes, frühere Opferzahlen seien wahrscheinlich ungenau gewesen, weil darin nicht zwischen Getöteten und Vermissten unterschieden worden sei. Inzwischen erschüttern weitere Nachbeben das Land. Am heutigen Freitag Morgen, 06.19 Uhr Ortszeit, sorgte ein Beben der Stärke 6.3 auf der Richterskala für erneute Panik unter der Bevölkerung.
„Ich denke, dass der Wiederaufbau des Landes mindestens 3-4 Jahre dauern wird und der neuen Regierung alles abverlangt. Unsere künftige Regierung wird nicht die Regierung des Erdbebens sein, sie wird die Regierung des Wiederaufbaus. Dies ist eine große und schwierige Aufgabe, die die Einheit aller Chilenen erfordert“, teilte Bachelet in einem Radio-Interview mit. Gleichzeitig ordnete sie 3 Tage Staatstrauer, beginnend am Sonntag 0.00 Uhr, an.
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