Eine unabhängige Studie hat das Vorhandensein von hohen Konzentrationen von Quecksilber in Puerto Maldonado, Hauptstadt der Region Madre de Dios, bewiesen. Durch die neue Straßenanbindung ist die Bevölkerung im Umland stark gewachsen und es sind diverse illegale Siedlungen entstanden. Die illegale Goldwäscherei hat neuen Auftrieb erhalten und wird nun in großem Umfang praktiziert. Das Gold wird entweder aus dem Flussbett gewaschen oder aus Sedimentablagerungen gewonnen. Dabei wird auch das Amalgamverfahren eingesetzt, bei dem das Gold mit Quecksilber gebunden wird, wobei die Umgebung verseucht wird.
Das Carnegie Institute in Washington hat zusammen mit acht Universitäten und NGOs eine auf die Haarananalyse von 226 Erwachsenen aufbauende Untersuchung durchgeführt. Diese belegt, dass 78% der erwachsenen Bevölkerung von Puerto Maldonado einen Quecksilbergehalt oberhalb der zulässigen Grenzen (internationale Referenz für die menschliche Gesundheit) aufweist.
Der durchschnittliche Quecksilbergehalt im Haar lag bei 2,7 ppm – fast 3-mal der Referenzwert für menschliches Quecksilber im Haar (1 ppm). Frauen im gebärfähigen Alter (16 bis 49 Jahre) waren am stärksten betroffen, der Mittelwerte lag bei 3 ppm Quecksilber. Ebenfalls wies die Institution nach, dass 60% der in Puerto Maldonado konsumierten Fischen eine deutlich über dem zulässigen Grenzwert liegende Quecksilberkonzentration aufwies. Dies wurde als ernstes Problem für die öffentliche Gesundheit bezeichnet.
Der Holzeinschlag in der Region hat nach einer früheren Reduktion ebenso wieder zugenommen, neben einem holzverarbeitenden Betrieb in Puerto Maldonado sind in der Umgebung weitere entstanden. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 40.000 Bergleute im informellen Bergbau tätig sind. Dies hat zu einer Abholzung von 18.000 Hektar Amazonas-Regenwald geführt. Der illegale Bergbau generiert etwa ein Fünftel der jährlichen Goldproduktion (etwa 175 Tonnen), das südamerikanische Land ist der fünftgrößte Produzent des gelben Metalls weltweit.
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