Venezuela: Kirche über religiösen Chávez-Wahn empört

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Datum: 23. März 2013
Uhrzeit: 16:27 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Religion wird zugunsten der Macht manipuliert

Der verstorbene venezolanische Präsident Hugo Chávez entstammt einer Arbeiterfamilie in Sabaneta (Bundesstaat Barinas) und kam durch Kampf an die Macht. Besiegt wurde er durch eine Krankheit, die den Ruhm des „Märtyrers“ langsam verblassen lässt. Dies ist für seine Anhänger eine Qual, weshalb der ehemalige Putschist in den Heiligenstand erhoben wurde. Seitdem begleitet der Verblichene als „Christus der Armen in Lateinamerika“ seine „Kinder“ durch das tägliche Leben, selbst Ex-Busfahrer und Übergangspräsident Nicolás Maduro wurde inzwischen in den Apostelstand befördert.

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Den durch ständige Rhetorik vergötterten Chávez, den kollektiven und permanenten posthumen Kult um seine Persönlichkeit, bezeichnet der Bischof von Caracas (Ovidio Pérez Morales) als Teil einer gut organisierten Kampagne. Nach seiner Meinung werden von der aktuellen Regierung alle zur Verfügung stehenden Ressourcen dazu verwendet, um sich an der Macht zu halten.

Laut Morales wurde „Christus ein rotes Hemd angelegt“ und ein verstorbener Führer, der den Klassenkampf predigte und Andersdenkende hasste, auf eine Stufe mit dem Erlöser gehoben. Er bezeichnete dies als „die Negation dessen, was der für uns gestorbene Sohn Gottes verkörpert“. Das Bild von Christus wurde selbst in den Rosenkränzen mit dem Konterfei eines rothemdigen und lächelnden Chávez ersetzt. Perez Morales glaubt, dass diese Manipulation von religiösen Symbolen für den Wahlkampf missbraucht wird. Er bezeichnet dies als Verzerrung der Bedeutung der katholischen Elemente und des göttlichen Glaubens der venezolanischen Bevölkerung.

„Diese Implementierung dient alleine dazu, Vorteile aus der Religiosität der Bevölkerung zu ergreifen und sich dadurch an der Macht zu halten. Eine Religion wird zugunsten der Macht manipuliert. Dies ist materialistisch und daher anti-christlich“, so der Bischof.

Monsignore Roberto Lückert, Erzbischof von Coro, betonte, dass kein politischer Führer im Einklang mit einem religiösen Führer stehe. „Der verstorbene Präsident war ein Führer von nationaler Bedeutung, sein Andenken nun religös zu nutzen ist ein Missbrauch. Respekt für religiöse Symbole sind notwendig und dürfen nicht der Manipulation dienen. Der politische Kampf muss unter einem zivilen und kulturellen Parameter bleiben. Diejenigen, die einen Verstorbenen als Gott anbeten, entweihen den Glauben aufgrund ihres Verhaltens.

Nicolás Maduro: Übergangspräsident von Venezuela:

-Unser Comandante Chávez ist der Christus und der Erlöser der Armen in Lateinamerika. Wir sind seine Apostel.

-Am 14. April (Wahlsonntag) wird der Christus und der Erlöser der Armen in Lateinamerika einen vernichtenden Wahlsieg erringen.

-Wenn jemand das ewige Leben verdient, dann ist das Hugo Chávez.

-Wir wissen, dass sich unser Comandante in jenen Höhen befindet und im Angesicht von Christus die Wahl eines südamerikanischen Papstes beeinflusst hat.

-Chávez ist der Christus, der für sein Volk litt. Er wurde vom Reich getötet und starb jung. Er erfüllt alle Anforderungen eines Christus und vollbrachte in seinem Leben auch Wunder.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    franky

    – wurde höchste Zeit, das die katholische Kirche gegen diese Gotteslästerer polemisiert –

  2. 2
    alexandro

    Ein Gotteslästerer wie Maduro gehört offiziel exkommuniziert

  3. 3
    HCF

    „Er erfüllt alle Anforderungen eines Christus und vollbrachte in seinem Leben auch Wunder.“

    Na klar, aus einem der rohstoffreichsten Länder der Erde ein Armenhaus mit katastrophalen Lebensbedingungen für die normale Bevölkerung zu machen, das kann man schon als Wunder bezeichnen…

  4. 4
    gerda müller

    wenn ich die äusserungen eines maduro lese, wird mir zum kotzen übel, denn von diesen roten gesellen hat man in früheren zeiten keinen in einer kirche gesehen, weil sie alles andere als gläubige christen sind.
    jetzt haben sie den glauben als wahlkampfhilfe missbraucht und schämen sich nicht einemal über ihr abscheuliches verhalten.

  5. 5
    Martin Bauer

    So viel Bescheidenheit, dass er sich im Himmel mit der Rolle von Jesus Christus begnügt hätte, konnte ich in Hugo Chávez zu dessen Lebzeiten nie erkennen. Eher hätte er mal wieder geputscht und Gott eines Verbrechens beschuldigt, um ihn aus dem Weg zu räumen und dann selber unangefochten die grosse Klappe zu schwingen. Und die Heilige Jungfrau Maria hätte er geschlagen, wie seine irdischen Frauen auch.
    Aber zum Glück ist er ja in der Hölle gelandet, wo man ihn wohl erst gar nicht zu Wort kommen lässt.

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