Kuba: Inhaftierter Journalist seit 21 Tagen im Hungerstreik

jou

Datum: 26. März 2013
Uhrzeit: 11:05 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Reisende vor Fällen von Dengue-Fieber gewarnt

Der kubanische Journalist Calixto Martínez Arias ist am 6. März 2013 erneut in einen Hungerstreik getreten, um gegen seine ungerechtfertigte Verhaftung zu protestieren und seine unverzügliche Freilassung zu fordern. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, wurde Calixto Martínez in eine Strafzelle verlegt, entkleidet und gefoltert. Nach Angabe von Magalis Norvis Otero, Mitglied der Bürgerrechtsorganisation „Damen in Weiß“, ist sein Gesundheitszustand mittlerweile besorgniserregend.

jou

Calixto Martínez ist seit dem 16. September 2012 in dem wegen Folter berüchtigtem Gefängnis „Combinado del Este“ inhaftiert, ohne dass bisher ein Prozess stattgefunden hätte. „Sein Anwalt durfte noch nicht einmal die Anklageschrift sehen“, so Magalis Norvis Otero. Wie die IGFM erläutert, berichtete Martínez Arias im Juni 2012 über den Ausbruch der Cholera auf Kuba.

Im August warnte er Reisende vor Fällen von Dengue-Fieber in einigen Regionen der Insel. Die kubanischen Behörden spielten sowohl die Gefahr einer Cholera-Epedemie sowie auch die Fälle von Dengue-Fieber auf Kuba zunächst herunter. Stattdessen erfolgten Repressalien gegen Ärzte und Journalisten, die die Bevölkerung warnen wollten.

Der Journalist arbeitet für die unabhängige Nachrichtenagentur „Hablemos Press“. Bei seiner Verhaftung in der Nähe des Flughafens der kubanischen Hauptstadt Havanna war er gerade dabei, für die Agentur einen Bericht über eine Medikamentenlieferung der Weltgesundheitsorganisation zu recherchieren, die durch falsche Lagerung Schaden genommen hatte. Die IGFM vermutet, dass die Arbeit an dieser Reportage ein zusätzlicher Grund für seine Festnahme gewesen wart.

IGFM: Kritische Berichterstattung wird mit Isolationshaft bestraft
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung von Calixto Martínez Arias, der mit seinen Reportagen nur von seinem fundamentalen Menschenrecht auf Meinungs- und Informationsfreiheit Gebrauch gemacht hat. „Kritische und wahrhaftige Berichterstattung wird in Kuba mit Isolationshaft bestraft, während die staatlichen Medien ungestraft ernste Bedrohungen herunterspielen und dadurch die Bevölkerung gefährden“, so Lessenthin.

Im November 2012 trat Martínez Arias bereits einmal in Hungerstreik und beendete diesen nach 33 Tagen. Behördenvertreter hatten damals ihr Versprechen gegeben, seinen Fall zu behandeln. Geschehen seitdem ist aber nichts.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: Twitter

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!