Auf der Karibikinsel Trinidad und Tobago ist es am Karfreitag zu einem ungewöhnlichen landesweiten Stromausfall gekommen. Die Regierung von Premierminister Kamla Persad-Bissessar mobilisierte Soldaten, Polizei und eine Luftpatrouille zur Aufrechterhaltung der Sicherheit. Nach ersten Berichten gab es keine größeren Zwischenfälle, der Versuch der Plünderung eines Supermarktes wurde durch die Polizei verhindert.
Ursprünglich wurden in Trinidad Zuckerrohr und andere Plantagenpflanzen für den Export angebaut. In jüngster Zeit wurden immer mehr landwirtschaftliche Produkte für den Eigenbedarf produziert. Wichtig für die Entwicklung der Insel war die Förderung von Erdöl. Daraus ist eine ganze Industrie (Erdgasverflüssigung u. a.) entstanden, die rund 40 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitrug.
Trinidad ist die am meisten industrialisierte Insel der Karibik. Neben der petrochemischen Industrie gibt es viele Betriebe der Nahrungsmittel- und Leichtindustrie für den lokalen Bedarf und die Versorgung der Nachbarinseln. Die Industrie ist zum Teil staatlich, aber überwiegend privat. Viele Staatsbetriebe wurden in den letzten Jahren privatisiert. Dadurch wurde der Inselstaat mit rund 1,3 Millionen Einwohnern ein bedeutender Produzent von Erdgas und entwickelte eine der am schnellsten wachsende wirtschaftliche Entwicklung in der Karibik.
Erste Untersuchungen gehen davon aus, dass der massive Stromausfall am Freitagmorgen durch ein Problem bei der Lieferung von Erdgas in Trinidad auftrat und später zum Ausfall in einem Werk auf Tobago führte. Inzwischen wurde die Energieversorgung teilweise wieder hergestellt, bis zur vollständigen Abdeckung werden allerdings noch mehrere Stunden vergehen.
Furchtbar. Ohne Strom keine Klimaanlage und auch das Carib bleibt warm.