Machu Picchu: Verlorene Stadt der Inka

Machu_Picchu

Datum: 05. März 2010
Uhrzeit: 17:42 Uhr
Ressorts: Peru, Welt & Reisen
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Machu Picchu ist eine gut erhaltene Ruinenstadt der Inkas, die in 2.360 Metern Höhe auf einer Bergspitze der Anden über dem Urubambatal in der peruanischen Region Cusco in 75 Kilometern Entfernung nordwestlich der Stadt Cusco liegt. Ihr Anblick ist überwältigend. Auf einem steilen Gebirgsstock haben die Inka eine Stadt angelegt, in der wahrscheinlich nahezu 4.000 Menschen gelebt haben. Erst 1911 wurde die Stadt, die Mitte des 15. Jahrhunderts in der Blütezeit der Inkakultur und des Inkareiches errichtet wurde, von dem Amerikaner Hiram Bingham entdeckt. Er nannte sie Machu Picchu, „alte Bergspitze“, weil er nicht sicher wusste, ob es die von den Spanier nie entdeckte Stadt Vilcabamba war. Bingham schrieb darüber das Buch „Lost City of the Inca“.

Von keinem Punkt des Tales aus ist sie zu sehen. Nur ein schmaler Pfad, der wohl schon zu spanischer Zeit durch einen Bergrutsch blockiert war, führt hinauf. Zu Füßen einer schroffen Felswand, dem Huayna Picchu, erstreckt sich die in drei Bereiche gegliederte Bergfeste der Inka. Auf der einen Seite die Häuser der Adligen mit dem Palast und den Tempeln, dann – durch den Hauptplatz getrennt – die Viertel der Gelehrten und Handwerker. Darunter im Süden die Häuser und Terrassen der Bauern, mit den Vorratskammern und Ställen.

Machu Picchu ist immer noch vollständig erhalten: Bauernhütten, Handwerkshäuser, Paläste und Tempel, ja sogar ein Gefängnis – alles steht noch so da, wie es von den Inkas gebaut und nach kurzer Zeit wieder verlassen wurde. Die Stadt umfasste 216 steinerne Bauten, die mit einem System von Treppen verbunden waren. Etwa 3.000 Stufen sind heute noch erhalten, ebenso wie die Außenmauern der zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten. Die Mauern der Bergfeste sind ohne Mörtel aneinander gefügt, aber sie stehen sicher wie vor Jahrhunderten, weil sie genau passend behauen sind. Das Ende von Machu Picchu ist bis heute ungeklärt. Mit dem Zusammenbruch des Inkareichs war vermutlich auch der Untergang dieser Stadt unabwendbar. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis der Urwald sich über die Häuser, Tempel und Mauern ausbreitete. Die Inka-Stadt Machu Picchu fiel in einen 300jährigen Schlaf.

Die UNESCO nahm Machu Picchu 1983 in die Liste des Weltkulturerbes auf. 2007 wurde Machu Picchu im Rahmen einer Privatinitiative nach Angaben der Veranstalter von weltweit 70 Millionen Menschen zu einem der „neuen sieben Weltwunder“ gewählt. Sowohl die UNESCO als offizielle Hüterin des Weltkulturerbes als z. B. auch Ägypten (Antike Weltwunder: Pyramiden von Gizeh) distanzierten sich von der als „private Kampagne“ ohne wissenschaftliche Kriterien bezeichneten Wahl. Peru ist stolz auf sein Wahrzeichen, welches zusammen mit dem Zuckerhut im brasilianischen Rio de Janeiro wohl zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten in ganz Südamerika zählt.

Machu Picchu zieht jährlich mehr als eine halbe Million Touristen aus der ganzen Welt an. Der ständig wachsende Tourismus belastet die Umwelt sehr.  Am 10. April 2004 forderte ein Erdrutsch, der auch die Bahnlinie teilweise lahmlegte, elf Menschenleben. Schwere Regenfälle und Schlammlawinen mit Überschwemmungen und Erdrutschen machten die Strassen und Bahnverbindungen im Januar 2010 unzugänglich und forderten mehrere Todesopfer. Mehr als 2.000 Touristen aus Europa, den USA und Lateinamerika wurden von Armee und Polizei mit Hubschraubern über eine organisierte Luftbrücke ausgeflogen.

Machu Picchu ist zwar einer der wichtigsten Devisenbringer Perus, wenn die Regierung allerdings nicht bald etwas zum Schutz der Anlage unternimmt, wird sie wohl bald ganz für den Besucherverkehr geschlossen werden müssen.

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