Im Gefängnis San Antonio auf der Isla de Magarita hat am Gründonnerstag ein Nachtclub eröffnet. Dies berichten mehrere venezolanische Medien, eine offizielle Bestätigung durch die zuständigen Behörden liegt nicht vor. Der „Yacht Club“ soll von Freunden und Verwandten der Häftlinge des Gefängnisses besucht worden sein. Der Tanztempel bietet eine professionelle Sound- und Lichtanlage, sowie freien Eintritt und den Auftritt von Stripperinnen.
Folgende Einladung zirkulierte in sozialen Netzwerken: „Am Donnerstag, 28. März, wird die Insel wieder zittern. Wir machen Geschichte und setzen wieder einmal neue Maßstäbe im Strafvollzug. Dadurch wird die Lebensqualität der Insassen gesteigert“. Darüber hinaus lobten die Organisatoren die Annehmlichkeiten des Ortes, der mit einer Kapazität für 600 Gefangene in Wirklichkeit hoffnungslos überbelegt ist. „Wir bieten Euch eine professionelle Sound- und Lichtanlage, spektakuläre Kunst, Klimaanlage, Stripperinnen, böse Mädchen und weitere Spielsachen“. Laut der venezolanischen Zeitung „Diario Venezolano“ dauerte die Party bis in die frühen Morgenstunden des Freitag.
Der Strafvollzug im südamerikanischen Land ist durch die Unfähigkeit der Behörden geprägt. Versprechungen, besonders in Zeiten des Wahlkampfes, sind reine Makulatur und nicht einmal das Papier wert, auf denen sie medienwirksam in staatlichen Fernsehen verlesen werden. Die Haftanstalten des südamerikanischen Landes sind hoffnungslos überbelegt und von Gewalt unter den Insassen und Korruption seitens der Behörden geprägt.
Nach Angaben der venezolanischen Gefängnis-Beobachtungsstelle (OVP) haben die Haftanstalten des Landes eine Kapazität von 16.539 Häftlingen, 48.262 Gefangene sind in den Gefängnissen zum Teil unter menschenunwürdigen Verhältnissen zusammengepfercht. Bei Aufständen und Schlägereien starben laut OVP im vergangenen Jahr 591 Gefangene.
Der erste April ist doch erst morgen…